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Polizeipräsident a. D. Klaus Hübner wird 80 Jahre alt

Berlin.

Anlässlich seiner Amtseinführung im Januar 1969 schrieb der damalige stellvertretende Landesbezirksvorsitzende der GdP Günter Brosius in der Monatszeitschrift „Deutsche Polizei“ der GdP unter anderem: Klaus Hübner erwartet in Berlin keine leichte Aufgabe.

Er sollte Recht behalten. Nach 18 Jahren als Polizeipräsident hat Klaus Hübner am 20.02.1987 den damaligen Innensenator Dr. Wilhelm Kewenig (CDU) gebeten, seine Abwahl durch das Abgeordnetenhaus einzuleiten, das das Vertrauen zur Innenverwaltung unwiederbringlich zerstört war. Eine persönliche Entscheidung, die sein Leben von einem Tag zum anderen radikal veränderte. Von ihm aber unter den damaligen Umständen nicht anders zu erwarten.

Er hat sein Leben der Polizei gewidmet und war deshalb kein Befehlsempfänger der jeweils Herrschenden in dieser Stadt, denn er fühlte sich immer ausschließlich der Sicherheit der Menschen in Berlin verpflichtet. Das war die Grundlage seiner Arbeit. Für ihn ist die innere Sicherheit ein Eckpfeiler unseres demokratischen Gemeinwesens, ein Grundsatz, der in Berlin derzeit politisch wenig Beachtung findet.

Klaus Hübner hat sich gerade in den Aufbaujahren große Verdienste um die Gewerkschaft der Polizei auf nationaler wie auf internationaler Ebene erworben. Seine gewerkschaftlichen und politischen Bemühungen um das Leitbild einer zivilen, bürgernahen Polizei, die das Vertrauen der Bevölkerung besitzt, hat er als Berliner Polizeipräsident nahtlos fortgesetzt. Eine nicht immer leichte Aufgabe, in einer unruhigen Großstadt – mit Straßenschlachten, Hausbesetzungen, dem Attentat auf Kammergerichtspräsident Günter Drenkmann, der Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz. Dazu kamen mehrere Regierungs- und Senatorenwechsel.

Wir gratulieren Klaus Hübner, der als Mitglied der GdP bis heute treu geblieben ist, sehr herzlich zu seinem 80. Geburtstag. Er war als Polizeipräsident ein Mann mit „Ecken und Kanten“. Auch für die GdP war er ein harter aber fairer Verhandlungspartner.


Biografische Daten von Klaus Hübner
Von 1939 bis 1942 hat er eine Lehre als Versicherungskaufmann absolviert. Im 2. Weltkrieg war er Flugzeugführer, von 1949 bis 1951 Polizist in Berlin. 1951 begann seine gewerkschaftliche Laufbahn als Gewerkschaftssekretär der GdP in Berlin. Von 1953 bis 1968 war er Bundesgeschäftsführer der GdP in Düsseldorf. Sekretär der UISP, ein Zusammenschluss westeuropäischer Polizeigewerkschaften, wurde er 1964. Von 1965 bis 1969 war er für die SPD Mitglied des Deutschen Bundestages. Am 01.01.1969 begann seine Tätigkeit als Polizeipräsident in Berlin, die auf eigenem Wunsch am 26.02.1987 vom Berliner Abgeordnetenhaus beendet wurde. Ab 1977 Regionalbeauftragter „Weißer Ring“, 1986 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Polizeipräsidenten. Seine Arbeit wurde mit zwei Auszeichnungen gewürdigt. 1982: Chevalier de I´Ordre National du Mérite. 1989: Ernst-Reuter-Plakette.
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