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Innenminister plant Personalverkauf

Pressemitteilung der GdP

Potsdam.

Am Freitag, dem 12.02.2010, will Innenminister Speer in einer Pressekonferenz bekanntgeben, wie viele Stellen in der Brandenburger Polizei bis 2020 gestrichen werden sollen.

Noch als Finanzminister hatte er 3000 Stellen ins Gespräch gebracht. Jetzt erklärt er, dass diese Zahl in die Mottenkiste gehört. Hartnäckig halten sich jedoch die Gerüchte, dass das Ausmaß des Stellenabbaus bis 2019 zwischen 2000 und 3000 Stellen liegen wird.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat darauf hingewiesen -und wird es weiterhin mit Nachdruck -, dass dieses der falsche Weg ist. Es geht darum, den Personalabbau in der Brandenburger Polizei endlich zu stoppen.

Um aber offensichtlich den Personalabbau sogar noch zu beschleunigen, gibt es im Innenministerium Pläne, Auszubildende und Studierende der Fachhochschule der Polizei Brandenburg nach Berlin abzugeben und sich eine Ausbildungspauschale von Berlin vergüten zu lassen. Dazu gibt es zwischen den beiden Ländern auf Arbeitsebene bereits sehr konkrete Gespräche.

Die GdP weist mit Nachdruck diese Vorstellungen des Innenministers zurück.

Wer in Brandenburg ausgebildet wird, studiert und die Prüfung erfolgreich absolviert hat, muss auch in und für Brandenburg übernommen werden; eben weil Bedarfs gerecht eingestellt wird.

Laut Koalitionsvertrag sollen alle 615 derzeit in der Ausbildung/Studium befindlichen Kolleginnen und Kollegen übernommen werden.

Sollte es einzelne Kolleginnen und Kollegen geben, die sich auf freiwilliger Basis nach Berlin bewerben wollen, dann soll man ihnen das ermöglichen. Nach Erkenntnissen der GdP ist dieses jedoch eine absolut zu vernachlässigende Größe. (Was kann Berlin eigentlich unseren Kolleginnen und Kollegen bieten – außer einem noch geringeren Gehalt als es in Brandenburg gezahlt wird?)

Die Vergreisung der Brandenburger Polizei mit einem extrem hohen Altersdurchschnitt, ein enorm hoher Krankenstand, die Arbeitsüberlastung und die ständig neuen Anforderungen an die Polizei erfordern geradezu die vollständige Übernahme der jungen ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen.


Andreas Schuster, GdP-Landesbezirksvorsitzender:
    Innenminister Speer sollte sich darüber informieren, wie radikal und entgegen aller Warnungen bisher in Berlin das Personal abgebaut und die Ausbildung de facto eingestellt wurde. Jetzt stellt man fest; man hat zu wenig Personal und versucht, wieder massiv auszubilden. Aber: Es fehlen in Berlin die Kapazitäten. Genau diesen Berliner Fehler will offensichtlich Innenminister Speer in Brandenburg kopieren. Wir fordern Innenminister Speer mit Nachdruck auf, diese Pläne schnellstmöglich über Bord zu werfen. Wir brauchen die jungen Kolleginnen und Kollegen in der Brandenburger Polizei und nicht auf dem freien Arbeitsmarkt der Innenminister.“

Im Übrigen: Seit 2 Jahren versucht die Brandenburger Landesregierung, die Überhänge in der Forstverwaltung abzubauen. Dazu wird den Forstarbeitern angeboten, sich zu Polizisten umschulen zu lassen, weil offensichtlich ein Personalbedarf in der Brandenburger Polizei besteht. Während sich diese Forstarbeiter noch in der Ausbildung befinden, überlegt man jetzt, fertig ausgebildete Polizisten nach Berlin abzugeben.



Personalmanagement und Personalbedarfsplanung sind in Brandenburg zum Fremdwort geworden!
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Gewerkschaft der Polizei
Landesbezirk Brandenburg

Tel.: 0331 747 32 0
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