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Wir erwarten Respekt!

Am Freitag vergangener Woche wurden in Guben vier Polizisten verletzt, als sie in einem Beziehungskonflikt zur Hilfe gerufen wurden. Nach dem unvermittelten Angriff des Kampfsportlers mussten die Kollegin und die 3 Kollegen im Krankenhaus behandelt werden.

2015 wurden 1.151 Kolleginnen und Kollegen in Brandenburg Opfer von Übergriffen. Die Zahlen für 2016 liegen noch nicht vor, dürften aber kaum gesunken sein. Der Fall in Guben mag durch den Kampfsportler-Hintergrund des Täters ein Extremfall sein, die Aggressivität und Gewaltbereitschaft, die unsere Kollegen im tagtäglichen Dienst erfahren, spiegelt er aber realistisch wieder. Scheinbar normale Einsatzsituationen, in denen die Polizei zur Hilfe kommt, eskalieren unvermittelt, Aggressionen zwischen den Streitparteien wenden sich plötzlich gegen die Helfer.
Die Kolleginnen und Kollegen müssen sich auf das Übelste beschimpfen lassen, werden angespuckt, geschlagen, getreten oder mit Gegenständen und Waffen attackiert.

Die Gewerkschaft der Polizei fordert seit Langem eine Verschärfung im Strafgesetzbuch, damit diese Übergriffe stärker geahndet werden. Der Rechtsstaat muss mit aller Deutlichkeit klarstellen, dass Polizisten, aber auch Rettungsdienste, Feuerwehr und Katastrophenschutz im Auftrag des Staates handeln und dass Angriffe auf diese Personen als Angriffe auf den Rechtsstaat besonders zu ahnden sind.

Nur so kann der Respekt gegenüber dem Staat, der Arbeit der Polizei und der Rettungskräfte und gegenüber den Menschen, die sich diese Arbeit zu ihrer Lebensaufgabe gemacht haben, wieder hergestellt werden.

Auf der anderen Seite hat aber der Staat auch eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Vertretern.

Zum einen umfasst diese die konkrete Unterstützung nach Angriffe (Beispielsweise die auf Forderung der GdP bald kommende Übernahme von Schmerzensgeldansprüchen) und die bestmögliche Ausbildung und Ausrüstung, um auf solche Situationen vorbereitet zu sein.

Zum anderen spiegelt sich Respekt aber auch in Dingen wie einer amtsangemessenen Besoldung wieder, die der Bedeutung, der Schwierigkeiten und Risiken dieses Berufs gerecht wird. Dazu gehört auch eine Personal- und Stellenplanung, die nicht zu Arbeitsraten führt, die die Kollegen auf Dauer körperlich kaputt macht, die den Kollegen ein Familienleben ermöglicht und die persönlichen Einsatz und Leistungsbereitschaft honoriert.

Wir wünschen unserer Kollegin und unseren Kollegen gute Besserung und eine schnelle Genesung.

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