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Fußballeinsätze: GdP fordert politische Konsequenzen

Seit Jahren mahnt die Gewerkschaft der Polizei (GdP), dass die Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei bei ihren Einsätzen rund um Fußballspiele aller Vereine und Ligen mehr Unterstützung benötigen. Das vergangene Wochenende hat einmal mehr gezeigt, dass dringender Handlungsbedarf – nicht nur hinsichtlich der Personalstärke, sondern auch rechtlicher Änderungen – besteht.

Vor allem beim Fußballfan-Reiseverkehr kam es wieder zu Zwischenfällen, bei denen die Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei nicht nur verstärkt gefordert waren, sondern außerdem grob beleidigt und teilweise verletzt wurden. Unter anderem mussten die Kolleginnen und Kollegen am Samstag bei Auseinandersetzungen am Bahnhof Leipzig zwischen Anhängern von BSG Chemie Leipzig und durchreisenden Rostocker Fußballfans eingreifen. Nachdem sie die rivalisierenden Gruppen getrennt hatten, richteten sie für weitere Ermittlungen für die Rückreise der Chemiefans eine Kontrollstelle im Bahnhof Falkenberg (Elster) ein. Dafür mussten eigens rund 140 Bundespolizistinnen und -polizisten mit Hubschraubern und Einsatzfahrzeugen zum Bahnhof Falkenberg verlegt werden.

In der Anreisephase zur Drittligabegegnung DSC Arminia Bielefeld gegen den FC St. Pauli am Sonntag mussten die Kolleginnen und Kollegen bereits im Zug eingreifen. Unter den circa 250 Anhängern des FC St. Pauli im Regelzug von Osnabrück in Richtung Bielefeld kam es zu gezielten Provokationen gegen die begleitenden Polizeibeamtinnen und -beamten. Die Kolleginnen und Kollegen wurden unvermittelt körperlich und mit mitgeführten PVC-Stangen angegriffen.

„Die massive Belastung der Polizistinnen und Polizisten erhöht das Gesundheitsrisiko und die individuelle Überlastung in den Einsatzhundertschaften“, sagt Jörg Radek, Vorsitzender der GdP für die Bundespolizei.

Aufgrund der Zunahme von Zwischenfällen im schienengebundenen Fußballfan-Reiseverkehr fordert die GdP außerdem, der Bundespolizei die gesetzliche Kompetenz zu übertragen, Personen das Betreten von Bahnanlagen (Bahnhöfe und Gleise) oder als milderes Mittel das Benutzen von Zügen zu untersagen, wenn von der Person die konkrete Gefahr einer Straftat ausgeht. „Außerdem verlangen wir ein Alkoholverbot im Bereich des ÖPNV, denn Alkohol ist der Gewaltbeschleuniger schlechthin“, so Radek. In einem Positionspapier hat die GdP diese und weitere Forderungen zusammengefasst.

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