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Eisschnelllauf-Weltcup-Finale in Berlin für Pechstein-Rehabilitation nutzen!

GdP-Bundespolizei fordert "Fairness für Claudia Pechstein!"

Berlin.

Das Finale des Eisschnelllauf-Weltcups vom 9.-11. März 2012 in Berlin ist nach Ansicht des Bezirks Bundespolizei der Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine sehr gute Gelegenheit für den sportzuständigen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, die bisherige Position der Ministerialbürokratie zur Polizeibeamtin und Eisschnellläuferin Claudia Pechstein zu überprüfen und möglichst schnell zu korrigieren.

"Wer vom deutschen Sport würdig befunden wird, als Nationalkader für Deutschland zu starten, wer von der Sporthilfe in die Eliteförderung berufen wurde, kann nicht gleichzeitig unwürdig für eine Sportförderung durch den Bundesinnenminister sein", fasst Jörg Radek, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bezirk Bundespolizei, die Meinung aus Polizeikreisen zusammen. "Der Bundesinnenminister muss der sportlichen Entwicklung Claudia Pechsteins seit Ende ihrer umstrittenen Sperre und vor allem dem großen Vertrauen der Sportverbände in sie Rechnung tragen."

Auch der Vorstand der GdP in der Bundespolizei habe hier eine ganz eindeutige Position "pro Pechstein": "Wir wünschen Claudia Pechstein einen erneuten Schritt auf das Siegerpodest und dem Bundesinnenminister einen Schritt vorwärts zur fairen Behandlung unserer Polizeikollegin", so Polizeigewerkschafter Radek. "Unsere Position ist ganz klar: Wir fordern Fairness für Claudia Pechstein!".

Hintergrund der Aufforderung der GdP an den Bundesinnenminister ist der Umstand, dass Claudia Pechstein nur deshalb weiter trainieren und für Deutschland starten darf, weil sie - anders als alle anderen Polizeisportler - "freiwillig" auf ihr Einkommen und ihren Krankenversicherungsschutz als Polizeibeamtin des Bundes verzichten musste. Nur unter dieser Bedingung der Mittellosigkeit wurde sie vom Bundesinnenministerium weiterhin für Training und Wettkämpfe freigestellt.
Aus Sicht der GdP ist dies eine eklatant ungleiche Behandlung zu den anderen 161 Spitzensport betreibenden Bundespolizistinnen und Bundespolizisten.

"Keinem anderen Spitzensportler in Uniform wird abverlangt, 'freiwillig' in seine Mittellosigkeit einzuwilligen, um für Deutschland starten zu können", so der GdP-Sprecher Radek. "Es gibt keinen plausiblen Grund, so etwas der erfolgreichsten deutschen Polizeisportlerin abzunötigen."

Polizeihauptmeisterin Claudia Pechstein ist nicht nur die erfolgreichste deutsche Winterathletin, sondern auch mehrfache Deutsche Polizeisportlerin des Jahres.

"Jeder Polizeibeamte kann einmal in eine schwierige berufliche und persönliche Situation kommen", erläutert Jörg Radek. "Da braucht man Rückhalt bei seinem Dienstherrn und gelegentlich auch die Unterstützung seines Ministers für die Rückkehr zu beruflichen und sportlichen Erfolgen.

Das braucht wie jeder Polizist auch Claudia Pechstein - und das hat sie mit ihren Leistungen für Deutschland auch redlich verdient. Es kann keine Strafe nach der Strafe geben."

Zuletzt hatte im Februar 2012 die oberste Mitarbeitervertretung - der Hauptpersonalrat der Bundespolizei -, in der auch alle anderen Polizeigewerkschaften vertreten sind, gegenüber Bundesinnenminister Friedrich und dem Sportausschuss sowie dem Innenausschuss des Bundestages massiv auf eine Beendigung der negativen Sonderbehandlung Claudia Pechsteins gedrungen.
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