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GdP-Bundespolizei: Organisierte Tätergruppen nutzen offene Grenzen

Berlin/Hilden.

Organisierte Tätergruppen nutzen den Wegfall der Grenzkontrollen offenbar zunehmend, um besonders in deutschen Großstädten Diebstähle und Wohnungseinbrüche durchzuführen: Nachdem der Düsseldorfer Polizeipräsident Herbert Schenkelberg bereits im Oktober 2011 auf einen Anstieg dieser Delikte um 55 % in seiner Stadt hingewiesen hat, hat jetzt auch die amtierende Polizeipräsidentin Berlins, Margarete Koppers, einen Anstieg dieser Delikte um 24 % im Jahr 2011 verzeichnet. Für beide Polizeiexperten ist ein Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Delikte und dem Wegfall der Grenzkontrollen offenkundig.

"Wir haben bereits bei Wegfall der Grenzkontrollen im Dezember 2008 auf diese mögliche Entwicklung hingewiesen und entsprechende Ausgleichsmaßnahmen dazu eingefordert. Inzwischen hat nicht nur die Bundespolizei ihr Personal in den Grenzräumen reduziert, sondern auch die Polizeien der Länder bauen dort ständig weiter Personal ab", so Josef Scheuring, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bezirk Bundespolizei.

Gleichzeitig sparten vor allem die osteuropäischen Nachbarstaaten aus Finanzgründen massiv an ihren Polizeien. Laut GdP entstehen damit für die Tätergruppen geradezu ideale Bewegungs - und Rückzugsräume. "Eine weitere Reduzierung der Bundespolizei in diesen Grenzräumen wird die Situation zwangsläufig weiter verschärfen. Wenn Europa neben der Finanzkrise nicht auch noch mit einer Krise der inneren Sicherheit belastet werden will, müssen die Bundesregierung und die Länderregierungen jetzt diese Entwicklung zur Kenntnis nehmen und entsprechend handeln", so Scheuring weiter.
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