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GdP zur anhaltenden Debatte über Polizeigewalt

Radek: „Nicht den Kontext ausblenden“

Foto: GdP-Bezirk Bundespolizei

Zur anhaltenden Debatte über das Thema Polizeigewalt bezieht Jörg Radek, Vorsitzender des GdP-Bezirks Bundespolizei, Stellung: „Die Polizei hierzulande steht weiterhin wegen vermeintlicher Gewaltvorfälle im Blickpunkt. Was sie jetzt braucht, ist aber keine digitale Dresche, sondern realer Rückhalt. Und dafür steht die Gewerkschaft der Polizei.“

Radek verdeutlicht: „Heute sieht sich die Polizei permanent unter dem Mikroskop. Das ist eine Belastung, die meine Kolleginnen und Kollegen für unseren Rechtsstaat schultern. Bei der Begutachtung polizeilichen Handelns darf jedoch niemals der Kontext einer Situation ausgeblendet werden. Vor allem dann nicht, wenn Emotionalität Sachlichkeit verdrängt.“

Ein großes Problem sieht der Bezirksvorsitzende darin, dass der Anlass einer polizeilichen Maßnahme erst dann erörtert wird, wenn die Welle der Empörung bereits über der Polizei gebrochen ist – wenn überhaupt. Wichtig ist Radek deshalb, dass das, was die Polizei sagt und macht, vor Gerichten Bestand haben muss: „Sie ist Recht und Gesetz verpflichtet. Die Polizei kann sich nicht mit pauschalen Halbwahrheiten verteidigen. Das macht sie zu einem leichten Gegner für die oft aus dem Anonymen anklagenden, selbst ernannten Staatsanwälte in den sozialen Medien.“

Nach seiner Auffassung befördern die Nutzer der sozialen Medien zu oft Hysterie auf Kosten der sachlichen Debatte. Deshalb appelliert Radek: „Diese Auseinandersetzungen sind anstrengend. Dennoch sind sie ein wichtiges Instrument der Meinungsfreiheit. Das zeichnet unsere Demokratie aus. Darum möchte ich allen sagen: Seid engagiert, seid kritisch, seid kontrovers. Aber seid differenziert gegenüber eurer Polizei. Sie ist für euch da, auch wenn ihr sie in Frage stellt.“
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