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Es gibt viel zu tun – packen wir es an!

Kommentar in der Deutschen Polizei von unserem Vorsitzenden Steffen Ludwar

Fuldatal.

Seit drei Monaten bin ich nun Vorsitzender der Direktionsgruppe Bundesbereitschaftspolizei. Dass diese Aufgabe nicht einfach wird, war mir von Anfang an klar. Die Verantwortung für über 3.200 GdP-Mitglieder in der Bereitschaftspolizei, die unterschied lichen Aufgaben und die Verteilung der Abteilungen über das ganze Bundesgebiet bieten einige Herausforderungen. Trotz allem sind wir auf einem guten Weg. Die Bundespolizei wächst. Bis 2021 um 12.500 Stellen und, wie vor kurzem in der Zeitung stand, dann angeblich bis 2025 um weitere 11.300 Stellen. Der Aufwuchs ist aber auch dringend erforderlich. In unseren Hundertschaften fahren seit einigen Jahren immer die gleichen Beamtinnen und Beamten Woche für Woche jeden Einsatz und haben maximal ein Wochenende im Monat frei. Und das macht auf Dauer krank. Meine Hochachtung gilt all denjenigen, die diese Situation schon so lange aushalten! Was muss sich ändern? • Wir brauchen gut ausgebildete Verstärkung!

• Wir müssen die Baumaßnahmen in der gesamten Bundespolizei beschleunigen. Selbst, wenn alles gut läuft, brauchen wir in Deutschland fünf bis sieben   Jahre, um ein Bauprojekt von der Größe einer Hundertschaft zu bauen. Und wir sollen in der Bundesbereitschaftspolizei mindestens sieben zusätzliche Hundertschaften bekommen.

• Die Attraktivität im Tarif- und Verwaltungsbereich muss gesteigert werden!

• In der Bundesbereitschaftspolizei müssen die Aufstiegsmöglichkeiten verbessert und familienfreundlicher gestaltet werden. Das haben wir bereits bei unserer Direktion thematisiert und eingefordert.

• Eine Mehrung der Dienstposten im gehobenen Dienst wäre unter anderem durch die Truppgliederung in allen Einsatzeinheiten ein erster Schritt zur Steigerung der Attraktivität der Direktion BP. Wir wollen   genauso gut bewertet werden wie der Einzeldienst.

Ich weiß, dass meine Kolleginnen und Kollegen aus der Bereitschaftspolizei jetzt schmunzeln, wenn sie das lesen. Aber auch wir benötigen eine familienfreundliche und vor allem planbare Arbeitszeitgestaltung.

• Keine Aufgabenmehrung! Wir haben schon jetzt zu wenig Personal, um alle Aufgaben zu erfüllen. Wir können bei weitem nicht alle Anforderungen der Länder und der regionalen Direktionen für Einsätze bedienen. Auch die aktuelle Situation mit den Rückführungen aus AnkER-Zentren würde uns zusätzlich belasteten. Ja, wir sind die Feuerwehr der Bundespolizei! Bitte denkt auch an uns, irgendwann ist keiner mehr da.

• Verbesserung der Bekleidung: Dies ist mir ein persönliches Anliegen, da es sich hierbei auch um meinen Themenbereich im Bezirkspersonalrat handelt. Besonders die Forderung nach Einführung von Winterstiefeln in der Bundespolizei gestaltet sich sehr schwierig. Sogar der Abteilungsleiter für Beschaffung ist der Meinung, dass die Kollegen sich ein zweites Paar Socken anziehen sollen, wenn sie an den Füßen frieren.

Dies können und werden wir nicht akzeptieren. Die Direktion BP unterstützt mittlerweile unsere Forderung. Dafür danke! Zur Nachahmung durch andere Direktionen unbedingt empfohlen.

• Mitteldistanzwaffe! Hier wird die MP5 nur in Teilen „optimiert“! Die GdP ist gegen diese „Optimierung“. Wir sehen dies als Ressourcenverschwendung (Geld und Arbeitszeit) an. Sinnvoller wäre die zeitnahe Einführung einer neuen leistungsfähigeren Waffe, wie dies auch von vielen Kolleginnen und Kollegen und Fachleuten gefordert wurde.

Als letzten Punkt möchte ich noch die Ausstattung für LebEL Lagen ansprechen. Hier haben wir als GdP und auch mit dem Bezirkspersonalrat seit 2016 gefordert, Schutzausstattung, Trainingssysteme und auch Trainingsstätten zu schaffen und bestehende zu verbessern.

 

In diesem Sinne: Es gibt viel zu tun. Packen wir es an!

Steffen Ludwar

Vorsitzender DG Bundesbereitschaftspolizei

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