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Wolfgang Dudda ist tot.

Ein Nachruf von Frank Buckenhofer

Wolfgang Dudda, 1957-2023 (Foto: GdP/studio157)
Kiel/Hilden.

Der langjährige stellvertretende Vorsitzende der Bezirksgruppe Zoll Wolfgang Dudda ist im Alter von 65 Jahren verstorben. Er brannte für die Idee, den Zoll und seine Beschäftigten in die Moderne zu führen.

Wolfgang gehört auf jeden Fall zu denen, die sich in der Gewerkschaft der Polizei (GdP) um die Vertretung der Interessen der Beschäftigten im Zoll besonders verdient gemacht haben. Als sich vor einem Vierteljahrhundert die ersten Kolleginnen und Kollegen im Zoll aufgemacht haben, eine gewerkschaftliche Alternative zu den bisherigen Interessensvertretungen zu schaffen, fanden sie mit der Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine kompetente und aktive Partnerin, die bereit und in der Lage war, vor allem die Probleme der Beschäftigten in den Kontroll-, Fahndungs- und Ermittlungsdiensten in die Politik und die Öffentlichkeit zu tragen.

Das engagierte Vorhaben und dessen Umsetzung stieß erwartungsgemäß in den ersten Jahren auf den erbitterten Widerstand von Verwaltung und der um die Sitze in den Personalräten konkurrierenden Platzhirsche. Der Zufall oder auch die Fügung wollte es, dass ich als Vorsitzender der jüngst gegründeten „Zolleinheit“ in der GdP bei einer Fortbildung in Frankfurt/Oder Wolfgang Dudda traf, der – wie ich – früher Dienst im Aachener Zollgrenzdienstrevier verrichtete. Wir sollten beide dort 14 Tage gemeinsam Kolleginnen und Kollegen vom Zollfahndungsdienst unterrichteten. Wir genossen die Zeit, tranken das ein oder andere Bier östlich der Oder und schnell war klar, dass Typen wie Wolfgang mit ihrer witzigen Art, launisch-intellektuellen Eloquenz, schnellen Auffassungsgabe und dem Mut Neues zu wagen, zu entwickeln und auch Risiken einzugehen, in der noch jungen GdP mehr als gebraucht wurden. Von da an gingen Wolfgang und ich viele Jahre Seit´ an Seit´.

Wolfgang wurde stellvertretender Vorsitzender, baute das erste web-gestütze Diskussionsforum in der GdP auf, das sowohl den Konkurrenten und auch der Verwaltung mehr als ein Dorn im Auge war. Er legte den entscheidenden Grundstein für die nötige Reichweite unserer Ideen im WorldWideWeb und er ermöglichte und moderierte den regen Diskurs im Forum der GdP – immer in seiner gewohnt guten und zuweilen auch bissigen Art. Den Herrschenden die Stirn zu bieten, verlangt gerade in der Gründungsphase einer auf Konfrontation ausgerichteten Organisation von den Verantwortlichen den ganzen Mut, vor allem in einer Verwaltung, die das wilhelminische Zeitalter – trotz aller modernen Leitbilder – noch immer lebt.

Wolfgang war einer, auf den sich die GdP immer verlassen konnte. Man hat uns in der GdP die Staatsanwaltschaft auf den Hals gehetzt, mit gerichtlichen Unterlassungsbeschlüssen bedroht, in unzählige Verwaltungsstreitverfahren getrieben oder auch zum Rapport ins BMF zitiert. Wolfgang war diesem Druck immer gewachsen. Er war im wahrsten Sinne des Wortes ein „cooler Typ“. Norddeutsch ruhig – aber immer präsent, wenn´s brennt. Seine verlässliche und kompetente Art und seine Leidenschaft für das bissige Wort haben die Arbeit der GdP in seiner Zeit geprägt. Er brannte für die Idee, den Zoll und seine Beschäftigten in die Moderne zu führen.

Dafür gebührt im ganz großer Dank. Sein Tun war stets von großem Nutzen. Er war maßgeblich am Aufbau der Strukturen der Bezirksgruppe Zoll und seiner Kreisgruppen beteiligt, die wir heute als selbstverständlich erachten. Er gehörte zweifellos noch zu den Pionieren in der GdP-Zoll. Danke – lieber Wolfgang – dafür und Danke für viele schöne und lustige Abende und Gespräche am Rande unserer unzähligen GdP-Sitzungen und Sitzungen im Bezirkspersonalrat beim Zollkriminalamt.

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