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Vorabmeldung im Magazin "Spiegel 19/2010": Bundespolizei beklagt starke Zunahme von Angriffen auf Beamte

"Im vergangenen Jahr hat es so viele Angriffe auf Bundespolizisten gegeben wie noch nie, seit solche Attacken im Jahr 2000 erstmals statistisch erfasst wurden. Nach einer Auswertung des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam stieg die Zahl der angegriffenen Bundespolizisten im Jahresvergleich zu 2008 um 58 Prozent von 985 auf 1555 Beamte, die der Angreifer sogar um 65 Prozent, auf 1228 Personen. Dagegen hatte die Zahl der Täter in den drei Vorjahren stets konstant zwischen 700 und 800 gelegen. Besonders massiv ist die Zunahme bei den Verletzten: 462 Polizisten trugen Blessuren davon – das sind 130 Prozent mehr als 2008. Die meisten Übergriffe geschahen an Freitagen und Samstagen, häufig hatten die Täter getrunken. Auffällig ist, dass die Bundespolizei im vergangenen Jahr etwa ein Viertel der Angreifer nicht fassen konnte. Dazu passt, dass in der Statistik vor allem die Mai-Krawalle deutliche Spuren hinterlassen haben, bei denen viele Steinewerfer unerkannt entkommen konnten. "Die Polizei wird immer mehr zur Zielscheibe von Leuten, die ihren Frust und Hass abreagieren wollen", kommentiert der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Konrad Freiberg, die Entwicklung, zwar würden Polizisten angegriffen, gemeint sei aber der Staat. "Dass die Gerechtigkeitslücke in unserer Gesellschaft zunimmt, bekommen die Beamten zu spüren", meint Freiberg, der den Innenpolitikern Ignoranz vorwirft. Die geplante Strafgesetzverschärfung bei Attacken auf Polizisten sei zwar zwingend erforderlich, reiche aber nicht an die Wurzel des Problems heran."
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