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Bremens Kriminalstatistik 2020 vorgestellt

Noch nie war sie so wertlos wie heute

GdP befürchtet Ermittlungs-Lockdown für Massendelikte

Bremen.

Ein bedeutender der Wert der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) liegt unter anderem darin, die Entwicklung der Kriminalität insgesamt, als auch einzelner Delikte bzw. Deliktsgruppen über mehrere Jahre zu beobachten. In der PKS-Interpretation lagen (regierende) Politiker und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in der Vergangenheit oftmals deutlich auseinander. In diesem Jahr ist die GdP Bremen wie Innensenator Mäurer der Auffassung, dass die PKS von Corona geprägt wurde. „Das offenbart zwar durchaus interessante neue Aspekte, lässt aber Vergleiche zu den Vorjahren kaum zu. Insofern werden wir auch nicht auf die nochmals steigenden Zahlen zu Angriffen auf Polizeivollzugsbeschäftigte weiter eingehen“, so der GdP Landesvorsitzende Lüder Fasche.

Wie vorsichtig man mit Aussagen zur PKS ohnehin umgehen muss, zeigt das Thema der „Halde“ von einfachen Ermittlungsvorgängen. Daran wurde im Jahr 2020 gearbeitet, also stiegen entsprechende Fallzahlen an. Diese Erklärung gibt der Innensenator nun gerne. In den vergangenen Jahren präsentierte man dort in einzelnen Deliktsgruppen stolz positive Zahlen, ohne aber darauf zu verweisen, dass mehrere tausend Vorgänge des Ermittlungsberges im jeweiligen Kalenderjahr noch gar nicht erfasst wurden. „Dieses Spielchen dürfte sich in den kommenden Jahren verschärft wiederholen, wenn wir die durch das neue Polizeigesetz notwendig gewordenen 40 zusätzlichen Vollzeitstellen nicht erhalten. Dann wird der Corona-Lockdown zumindest bei der Polizei im Land Bremen durch einen Ermittlungs-Lockdown für Massendelikte abgelöst“, wagte der Landesvorsitzende dann doch noch eine etwas andere und düstere Prognose zur PKS.
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