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Es wird sich einiges ändern müssen

Hessische Polizei arbeitet längst an der Belastungsgrenze

Wiesbaden.

"Die seit Jahren zunehmenden Anforderungen an unsere Kolleginnen und Kollegen führen zu immer mehr psychisch und zunehmend auch psychosomatisch bedingten Krankheitsfällen", so der GdP-Landesvorsitzende Jörg Bruchmüller in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt. Unsere Kolleginnen und Kollegen arbeiten seit langer Zeit hart an der Belastungsgrenze. Diese Zustände sind auf Dauer nicht mehr hinnehmbar. Alleine die immer weiter ansteigenden Überstundenberge in Verbindung mit der unsäglichen 42-Stundenwoche sind Beleg für den Personalmangel. Die hessische GdP erwartet von der Landesregierung im Jahr 2013 eine Wertschätzung für die Arbeit unserer Polizeibeschäftigten. Es reicht nicht, ihnen immer wieder vor Augen zu führen, dass sie die beste Ausstattung und die angeblich beste Bezahlung genießen. Ein Blick hinter die Kulissen ist notwendig, um die Wahrheiten zu erfahren.

Die derzeit beabsichtigten Hebungen im Bereich der A 9 und A 10 sehen wir für das Jahr 2013 grundsätzlich als positiv an. Eine Lösung für die Strukturprobleme in der hessischen Polizei ist dies jedoch nicht.
Der Flaschenhals in der A 10 wird immens steigen und damit immer enger werden.
Hebungen oberhalb der A 11 sind dringend geboten.
Sehr wohl erkennen wir aber auch, dass durch diese Entscheidung der Landesregierung der Wahlkampf 2013 eröffnet wurde.
"Diese Hebungen sind ein guter Ansatz, ersetzt aber nicht die verbesserungswürdigen Erschwerniszulagen für die besonders belastenden Dienste", so Bruchmüller gegenüber der dpa.
Außer der Tatsache, dass die Kolleginnen und Kollegen beispielsweise im Wechselschichtdienst bei einer 42-Stundenwoche zu wenig Erholungsphasen haben, werden sie für diese belastenden Dienste nahezu lächerlich entlohnt.
"Für einen Nachtdienst in Hessen erhält ein Kollege nicht einmal halb so viel wie der gleiche Kollege in Bayern" so Bruchmüller weiter.
Seit 2004 wurden die Zulagen für die sogenannten Dienste zu ungünstigen Zeiten (DuZ) in Hessen eingefroren und haben nicht einmal an der bundesweiten Entwicklung teilgenommen. Dies alleine ist ein Zeichen der Nichtwertschätzung, wenn man vom Föderalismus spricht, ihn aber nicht leben will.
Die steigenden Zahlen der eingeschränkt Dienstfähigen ist ebenfalls ansteigend und wir laufen Gefahr, diese Entwicklung nicht mehr aufzuhalten.
"Wer noch nicht krank ist und den Laden mit hohem Einsatz am Laufen hält, nimmt ein erhebliches Risiko in Kauf, in eine Überlastungsfalle zu geraten", so Bruchmüller.
"Mit Geld kann man sich zwar keine Gesundheit erkaufen, aber eine allein erziehende Kollegin oder Kollege könnte sich eine Tagesbetreuung leisten".
Eine Erhöhung der Zulagen für die belastenden Dienste ist dringend erforderlich und überfällig. Sie erreicht alle gleichermaßen, was bei strukturell bedingten Hebungen nicht der Fall ist.
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