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Sieben Jahrzehnte Gewerkschaftsarbeit in Hessen

Gewerkschaft der Polizei (GdP) feiert 70. Geburtstag in der Marktkirche Wiesbaden

Festrede des GdP Landesvorsitzenden
Wiesbaden.

Dieser regnerischer Novembertag mit dem bewusst gewählten Rahmen war bestens geeignet, um den 70. Geburtstag der GdP würdig zu Feiern. Am 34. Jahrestag der Startbahnmorde (1987) an der Startbahn West gedachten wir besonders auch an alle anderen im Dienst getöteten Polizeibeschäftigten in der historischen Marktkirche.

Vertreter der politischen Parteien aus dem Landtag, Polizeipräsidenten und Behördenleiter, Oberbürgermeister Mende sowie die Mitglieder des Landesbezirksvorstandes und die GdP- Personalratsvorsitzenden verliehen dem zweistündigen Festakt einen würdigen Rahmen.

Mit Gerhard Kastl (90 Jahre) und Heinz Pult (97 Jahre) waren auch zwei Männer der ersten Stunde mit dabei, die viele Jahre in ehrenamtlichen Funktionen für die GdP tätig waren. Beide repräsentieren die Frauen und Männern, die unsere GdP in über 70 Jahren zu dem gemacht haben, was sie heute ist: die größte Interessenvertretung für die Polizeibeschäftigten!
Ein Blasquintett des Landespolizeiorchesters verlieh der Feierstunde zudem eine besondere Note.


In seiner Ansprache gedachte Jens Mohrherr zunächst den am 2. November 1987 ermordeten Kollegen, Klaus Eichhöfer und Thorsten Schwalm. Flankierend dazu waren zwei Roll –Ups aus der vor vier Jahren eröffneten Ausstellung zum Gedenken an die Startbahn Opfer in der Marktkirche ausgestellt.
„Am 2.November jähren sich die Morde an der Startbahn 18 West in Frankfurt zum 34. Mal. Dieser Tag mahnt uns in jedem Jahr, den im Dienst getöteten Kolleginnen und Kollegen zu Gedenken. Am 2. November erinnern wir uns an Klaus Eichhöfer und Thorsten Schwalm, die 1987 ihr Leben an der Startbahn 18 West durch Pistolenschüsse eines „Demonstranten“ verloren. Ihr Tod bleibt uns unvergessen und ist mahnender Ausdruck der gefahrengeneigten Tätigkeit, der wir Polizeibeschäftigten immer wieder ausgesetzt sind. Die Schüsse an der Startbahn 18 West haben 1987 Narben bei einer ganzen Polizeigeneration hinterlassen. 14 Schüsse aus dem Hinterhalt auf unsere Kollegen wurden abgegeben – viele wurden verletzt und zwei getötet. Der Täter wurde nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags zu 15 Jahren Haft verurteilt. Inzwischen ist er längst wieder frei.“


Zudem zog Mohrherr Bilanz aus den letzten 10 Jahren und vergaß dabei nicht, Themen wie Lohndiktat, Beihilfekürzung und Personalabbau im Tarif- und Vollzugsbereich zu erwähnen. Auch der vor einigen Wochen abgeschlossene Hessische Tarifvertrag wurde dabei nicht ausgespart und mit Blickrichtung zu den stockenden Verhandlungen der TdL nach Potsdam positiv resümiert.
Staatssekretär Metz aus dem Justizministerium zog Bilanz der Bemühungen der Hessischen Landesregierung um die hessische Polizei. Er stellte die Investitionen in Personal und Ausstattung in den Fokus. Katrin Kuhl in Vertretung unseres Bundesvorsitzenden zog in einer gelungenen und lebhaften Ansprache Bilanz der zurückliegenden 70 Jahre und gab als „Wiesbadener Mädsche“ ihrer sichtlichen Freude Ausdruck, in der Marktkirche sprechen zu dürfen. Viele hessische GdP Funktionäre drückten in den 7 Jahrzehnten auch im geschäftsführenden und im Bundesvorstand ihre Stempel auf.


Pfarrer Saal von der Marktkirchengemeinde schloss sich mit einer sympathischen Ansprache und aktuellen Themen, die insbesondere den Berufsstand Polizei betrafen, an.

In seinem Schlusswort zog Jens Mohrherr ein Fazit. Polizei und Justiz arbeiten im Allgemeinen sehr erfolgreich zusammen. So konnte Dank der gemeinsamen guten Arbeit der hess. Polizeibeschäftigten und der Staatsanwaltschaft Frankfurt der 53 -jährige Tatverdächtige und mutmaßliche Drohbriefschreiber wegen rassistischer Drohmails nunmehr angeklagt werden. Zudem richtete Mohrherr an Herrn Staatssekretär Metz die Bitte, staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen Polizeibeschäftigte schnellstmöglich zu bescheiden. Mögliche disziplinare Überhänge müssten ebenfalls in Folge schnell beschieden werden, damit entsprechende Betroffene Polizeibeschäftigte schnellstmöglich wieder in den Dienst zurückkehren könnten.

Hier ein paar Impressionen

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