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GdP zur Veröffentlichung der PKS 2005

Hamburg.

Die polizeiliche Kriminalstatistik Hamburg weist erneut einen Rückgang der Straftaten von 6,3 %, d.h., um 16.461 auf 244.807 Fälle auf – die Aufklärungsquote (AQ) stieg um 1,6 % auf 46,2 %. Im Bereich der Diebstahlsdelikte gab es einen Rückgang um rund 12.000 Straftaten. Auch bei den Raubdelikten gab es einen erfreulichen Trend. Hier ging in wesentlichen Teilbereichen die Anzahl der registrierten Taten deutlich zurück. Zum Beispiel bei den Handtaschenrauben gab es sogar einen Rückgang um 27%.

Der bedauerliche Trend aus 2004 im Bereich der Körperverletzungsdelikte setzte sich fort, so 2005 in diesem Deliktsfeld ein Anstieg von rund 9 % zu verzeichnen war, d.h., 1530 Straftaten mehr (jetzt gesamt 18.966 Delikte).
Eine deutliche Zunahme wurde auch im Deliktsbereich des Ladendiebstahls zu verzeichnen, hier stiegen die registrierten Fälle um 10 % auf 17.640 Straftaten.
Erfreulich ist der Rückgang der registrierten Wohnungseinbrüche um -8,6 % auf 5241 Straftaten. Hier setzt sich ein langjähriger Trend fort. Die Aufklärungsquote konnte in diesem Bereich um 2,4 % gesteigert werden.

Dazu André Bunkowsky, Landesvorsitzender der GdP Hamburg in einer ersten Stellungnahme:

Ich freue mich besonders für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hamburger Polizei und für die Hamburger Bevölkerung. Somit stimme ich der Äußerung des Innensenators Udo Nagel zu, der die hervorragende Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen der Hamburger Polizei lobt. DIESE haben auch im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass sich die Bürger dieser Stadt sicherer fühlen konnten. Trotz schlechterer Bezahlung, trotz höherer Arbeitszeit, trotz eines Überstundenberges in Millionenhöhe! Leider findet diese Situation immer nur in netten Worten Berücksichtigung. Wenn es aber darum geht, die Arbeit durch Bezahlung und Wahrnehmung der Versorgungspflichten richtig zu würdigen, kommt wenig oder nichts.
Bedenken kommen auf, wenn diese gute Arbeit in Zukunft von erheblich weniger Polizisten geleistet werden soll. Es gibt auch zukünftig einen Aufgabenzuwachs insbesondere in den Bereichen der Internetkriminalität, der Terrorismusbekämpfung, der Verfolgung von Beziehungsgewalttaten und bei den Straftaten im Bereich der Kinderschutzdelikte. Es geht nicht an, dass immer mehr Arbeit auf uns zu kommt, man aber gleichzeitig 320 Polizistinnen und Polizisten einsparen will – das ist das falsche Zeichen!
Bei der Interpretation der Zahlen und der Bewertung der erfolgreichen Maßnahmen sollte der Senator allerdings auf die Tatsachen achten und nicht so tun, als würden – positive – Initiativen wie die zum Waffenrecht und in ihrer Wirkung zumindest fragliche Videoüberwachung, die es ja im Berichtszeitraum noch gar nicht gegeben hat, mit zu der Entwicklung beigetragen haben. Genauso unklar bleibt mir die Logik, warum Schwerpunktmaßnahmen i.S. Körperverletzung die Zahl der Straftaten nach oben getrieben haben sollen, bei Rauschgiftdelikten jedoch nach den umgekehrten Effekt haben!? Auch gesellschaftliche Veränderungen wie die Auswirkung des Methadonprogrammes, die demografische Entwicklung mit Rückgang der im hohen Maß an der Kriminalität beteiligten Gruppe junger Männer und veränderte Zahlen im Bereich Asylanträge wirken auf die Zahlen. Das soll den Erfolg der Polizei jedoch nicht schmälern.
Sorge bereiten mir die Verrohungstendenzen, die deutlicher hinterfragt werden müssten. Den Trend zur Gewaltbereitschaft auch gegenüber Polizistinnen und Polizisten beobachten wir schon seit längerem mit großer Sorge. Leider sind diese Delikte noch nicht in der ersten Veröffentlichung der 2005er Statistik deutlich gemacht worden.“
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