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Personalversammlung im LBV

Ein wichtiges Thema: "Qualifizierte Führung ist der wichtigste Faktor für die gesundheitliche Leistungsfähigkeit."

Am 10.12.2010 fand in den Räumen des LBV Hamburg am Ausschläger Wegs die diesjährige Personalversammlung statt. Der derzeitige Innensenator Heino Vahldieck und der stellvertretende Landesvorsitzende der GdP Hamburg, Gerhard Kirsch, befanden sich unter den Gästen.
Mit besonderem Interesse verfolgten die zahlreichen Beschäftigten die Ausführungen des ver.di Vertreters Jens Hnyk, der sich zu dem Themenkomplex des beruflichen Gesundheitsmanagements äußerte.
Herr Hnyk stellte Ergebnisse einer Studie aus Finnland vor, die eindeutig belegen, dass der wichtigste Faktor für die gesundheitliche Leistungsfähigkeit und Bereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine qualifizierte Führung ist.
Die psychosomatischen Erkrankungen beim LBV Hamburg hätten in den letzten zehn Jahren um 140 % zugenommen. Hamburg sei hier ausnahmsweise einmal Spitze unter den Bundesländern, Bayern ist hier Schlusslicht, was vielleicht damit zu tun haben könnte, dass Bayern bei der Bezahlung wiederum spitze ist und Hamburg Schlusslicht.
Der öffentliche Dienst sei deutlich stärker betroffen als die Privatwirtschaft. Man gehe davon aus, dass bis 2020 50 % aller Frühpensionierungen und Verrentungen psychosomatische bedingt sein werden. Ausgelöst würden diese Krankheiten durch Dauerstress, der sich aus vielen Faktoren zusammensetzen würde, wie z.B.: Zeitdruck, Zielvorgaben, Lärm, unzureichende Arbeitsqualifizierung, fehlende Unterstützung und schlechtes Führungsverhalten. Folge des Dauerstresses könnten dann Depressionen und Herzerkrankungen seien.
Der Kollege Hnyk lies den Satz fallen, dass der Fisch bekanntlich immer vom Kopf her zu stinken beginne.
Der Geschäftsführer des LBV, Dr. Oltrogge, griff aus der interessanten Rede leider nur den Satz mit dem Fisch auf und beschwerte sich, so angegangen zu werden. Ansonsten führte er viele technische Veränderungen auf, die dem LBV in nächster Zeit bevorstehen. Unter anderem gab er an, Mehrarbeitsspitzen mit Zeitarbeitern abzufangen. So kommt zu der Zunahme befristeter Verträge, bei denen der öffentliche Dienst Vorreiter ist, im LBV dann noch der Einsatz von Zeitarbeitern. Diese Tendenzen müssen vom Personalrat und den Gewerkschaften unterbunden werden. Von wegen im öffentlichen Dienst seien die Arbeitsplätze ja sicher!






Der Tarifbeauftragte der GdP Hamburg, Rolf Thiel, gab dann Auskünfte zum Sachstand der Tarifverhandlungen. Zuvor empfahl er Dr. Oltrogge etwas mehr Gelassenheit, schließlich könne eine finnische Studie nicht ohne einen Bezug zum Fisch auskommen. Die Forderungen der Gewerkschaften würden am 14.12.2010 veröffentlicht, aber es würde wie immer ein zähes Ringen um ein annehmbares Ergebnis geben. Statt Bonbons sprach Rolf Thiel „..von sauren Drops für die Beschäftigten, die man so klein wie möglich halten müsse“.
Nachdem die Geschäftsführung die Personalversammlung verlassen hatte, bestand die Möglichkeit zu einer offenen Aussprache, die leider nicht genutzt wurde und so endete die Personalversammlung relativ zeitig.
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