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Tarifbeschäftigte diskutieren intensiv über eine eigene Partei

Hamburg.

Der 14.03.2006 war wieder ein ganz normaler Streiktag. Mehrere hundert Polizeibeschäftigte nahmen auch heute die Arbeit nicht wieder auf. Nachdem gestern die Polizeibeschäftigten über den Verlauf der Tarifgespräche informiert wurden und sich einstimmig für die Fortsetzung des Streiks aussprachen, wurde heute heftig über das Verhalten des Sprechers der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL), Niedersachsens CDU-Finanzminister Möllring, diskutiert. Auch die Veröffentlichung, dass es in der GdP Überlegungen gibt, zur nächsten Bürgerschaftswahl mit einer eigenen Partei anzutreten, fand heute bei vielen Polizeibeschäftigten große Zustimmung.

Es befinden sich immer noch alle Tarifbeschäftigten in den Bereichen Landesbetrieb Verkehr (LBV), Verkehrsordnungsdienst, Objektschutz, LKA, LPS 111, Telefonzentrale u. Fernschreibstelle, IuK, Mitarbeiter der KED an den Polizeikommissariaten (Serviceteams etc.), dem Servicecenter mit den Bereichen Waffenwerkstatt, Funkwerkstatt und dem Bereich für die Ausrüstung der Hamburger Polizei, im Streik. Auch wenn die DPolG ihre Streiks erneut ausgesetzt hat, wird es weitere Engpässe beim LBV und bei der Hamburger Polizei geben. Probleme bei Fahrzeugzulassungen und bei der Versorgung der Polizei wird es weiter geben. Die GdP-Tarifbeschäftigten werden ihre Streiks berechenbar und unvermindert fortsetzen.

Dazu Rolf Thiel, Chef der Streikleitung:
„Es ist schon sehr eigenartig, wenn man das fehlenden Fingerspitzengefühl des Sprechers der Tarifgemeinschaft der Länder /TdL), CDU-Finanzminister Möllring, betrachtet. Ich vermute er wird bald recht einsam sein. In geraumer Zeit werden auch die Ministerpräsidenten, die Herrn Möllring vorschieben und decken, begreifen, dass sie mit Gewerkschaften so nicht umgehen können. Aus meiner über 30-jährigen Tariferfahrung kann ich berichten, dass es in Deutschland immer moderate Tarifauseinandersetzungen gab, die aber auch über Jahre vielen Mitgliedern als zu nachgiebig und zu lasch erschienen. Deutschland ist aber nicht Italien, wo bereits nach bloßen Ankündigungen von Reformen der Generalstreik ausgerufen wird. Aber vielleicht müssen wir von unseren europäischen Freunden lernen und heftiger werden. Ich rechne damit, dass das Jahr 2006 als Jahrhundertstreikjahr in die Geschichte eingehen wird. Zusätzlich rufen wir ab den 17.03.06, 00.00 Uhr, das Hamburger Polizeiorchester zum Streik auf. Es wird mit Sicherheit stiller auf diesem Gebiet werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Hamburger Polizeiorchester Möllring dann den Marsch blasen wird!

Für weitere Information steht die Streikleitung jeder Zeit zur Verfügung (Rolf Thiel, 0177-3424583 oder Sylvia Silvester 0163/6137632).

Die Landesstreikleitung Hamburg, den 14.03.2006
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