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Pressemitteilungen zur geplanten Hochschule der Polizei

Hamburg.

Am 09.11.04 stellte der Innensenator der FHH, Herr Udo Nagel, die Eckdaten zur geplanten Einführung der Hochschule der Polizei vor. Nach nahezu endlosen Diskussionen, jahrelangen Planungen und Wieder-Verwerfen möglicher und "unmöglicher" Modelle liegt nun ein Konzept vor, das die konzeptfreie Phase beenden soll. Die GdP begrüßt, dass endlich eine diskutable Lösung vorgelegt wurde, kritisiert aber aufs Schärfste die mangelnde Transparenz und den Umgang mit Beteiligten und den Gewerkschaften während des Prozesses.

Die Gewerkschaften wurden erst kurzfristig für den 08.11. zur "Verkündung" des Vorschlages zum Innensenator geladen. Nachdem deutlich wurde, dass es hier keinerlei Spielraum für gestalterisches Miteinander gab und es sich um eine reine "Show-Veranstaltung" handeln sollte, brachen die Gewerkschaftsführer nach kurzer Zeit das Gespräch ab.
"Ein so wichtiger Prozess wie die Schaffung einer neuen Hochschule kann nicht im Hauruck-Verfahren ohne eine tatsächliche Beteiligung der Gewerkschaften durchgeboxt werden. Es ist eine Farce, wenn die sog. Entscheidungsgruppe, die mit hochrangigen Fachleuten aus Schule und Polizei besetzt ist, eigentlich über die Inhalte des Konzeptes zu entscheiden hat, aber erst zeitgleich mit den Gewerkschaften erfährt, was geplant ist. Das hat mit verantwortungsvollem Handeln wenig zu tun."

Inhaltlich gestaltet sich die Bewertung vielschichtiger – die Einführung eines unbezahlten Grundstudiums stellt die schwerwiegendste Neuerung dar. Neueinsteiger sollen nun die
ersten beiden Semester studieren und werden erst nach bestandener Zwischenprüfung und Auswahl durch die Hochschule in den Polizeidienst übernommen. Dies bietet die Möglichkeit, aus einem größeren und vielleicht auch neuen Personenkreis auszuwählen. Die GdP befürchtet jedoch, dass lebensältere Bewerber, die bereits Familie haben, von dieser "gehaltsfreien Zeit" abgeschreckt werden und es nicht ausreichend Bewerber für die Bedarfe der Polizei gibt.
Positiv zu sehen ist die Einführung des sog. "Bachelor"-Abschlusses, der der Hochschule im europäischen Vergleich einen angemessen Status verleiht und zukunftsfähig ausgerichtet ist. Fraglich, ob eine Hochschule in dieser Größenordnung auf Dauer lebensfähig bleibt. Ebenfalls vorteilhaft sehen wir die Bündelung und Verlagerung der Praktikumszeit aufs dritte und vierte Semester. Ob für die Einführung der Ausbildung "Management private Sicherheitsdienste" überhaupt der notwendige Bedarf vorhanden ist, bleibt abzuwarten.

Weiter André Bunkowsky: "Die Gewerkschaft der Polizei erwartet, zukünftig in solch folgenreiche Prozesse als adäquater Gesprächspartner zeitgerecht und gleichberechtigt beteiligt zu werden und wird den weiteren Prozess kritisch begleiten. Es geht hier um die Zukunft unserer Polizisten und nicht darum, kurzfristig ohne vernünftige Beteiligung der Fachleute einen politischen Erfolg in den Medien erzielen zu können."

Andre Bunkowksy
Landesvorsitzender
0177/5281482


Jürgen Lamp
Geschäftsführer
Tel.: 280896-11
Handy: 0171/8357942
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