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Ausblick auf 2020

…nicht nur gute Vorsätze

Die GdP Hamburg bleibt kritisch

Viele Überstunden, spürbare Krankenstände, unbesetzte Stellen, die Herausforderungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie – die Polizei hat im letzten Jahr am Limit gearbeitet. Viel Hoffnung, dass es im neuen Jahr besser wird, haben wir nicht. „Die Unterbesetzung ist gerade in der Grundlast an den Dienststellen vor Ort ein Problem", sagt Horst Niens.

Die Großen Fehlquoten auszugleichen ist ein Problem, auch wenn die Einstellungsoffensive nach wie vor gefahren wird.

Es ist nicht einfach, hier geeignete Kandidaten zu finden. Die Abbrecherquote an der Akademie ist relativ groß. Die Polizei steht bei der Nachwuchswerbung in Konkurrenz mit anderen Arbeitgebern und den anderen Polizeien.

„Work-Life-Balance ist mit dem Arbeitsalltag von Polizisten oft schwer zu vereinbaren", sagt Niens. Wechselschichten und Wochenendeinsätze sind Alltag. "Gerade in der Grundlast und bei der Bereitschaftspolizei ist es schwer, freie Wochenenden zu haben, die zu begrüßende Möglichkeit der Teilzeit muss dringend durch zusätzliche Stellen ausgeglichen werden, damit die Kolleginnen und Kollegen in Vollzeit die Last nicht allein tragen müssen und die Kolleginnen und Kollegen in Teilzeit nicht in ein schlechtes Licht gerückt werden.

Nach Beurteilungsrunden erleben wir immer wieder, dass Teilzeitkräfte auf das Abstellgleis geschoben werden. Um hier Klischees nicht zu bedienen, brauchen wir Personal. Der moderne Arbeitgeber muss auch politisch gelebt werden.“

Leichter dürfte es auch im neuen Jahr für die Polizei nicht werden. Da ist zum einen der Bereich des politischen oder religiösen Extremismus. Der Rechtsextremismus, und gerade in Hamburg auch die linksextreme Szene, fordern die Polizei täglich.

Doch auch der normale Arbeitsalltag ist härter geworden. "Es gibt eine deutliche Zunahme der Gewaltbereitschaft, in der Gesellschaft allgemein, aber auch gegen Polizisten", betont Niens.
Die Hemmschwelle, die Auseinandersetzung mit der Polizei zu suchen, ist niedriger geworden.

Hier muss mit verbesserter Schutzausrüstung reagiert werden. Die konsequente Einführung der neuen Uniform wäre hier ein folgerichtiger Schritt, damit die Kolleginnen und Kollegen jederzeit ihre Ausrüstung an der gleichen Stelle tragen. Das kann in Stresssituationen Leben retten. Dazu gehört dann auch die konsequente Ausrüstung mit CO-Warnern, bevor wir im Hamburger Michel Abschied nehmen müssen. Auch über die Einführung des DEIG werden wir sprechen müssen. Wir brauchen eine robuste Polizei, die aus einer Situation der Stärke deeskalierend agieren kann.
Die GdP wird auch 2020 ein kritischer Begleiter sein, wir bleiben am Ball!
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