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Neue Einsatzmittel für die Polizei

Einführung eines Equipmentsystem für LEO-Einheiten

Magdeburg.

Seit langem fordert die GdP*, dass unsere KollegInnen mit besseren und sicheren Einsatzmitteln und Pistolenholster auszustatten sein. Jetzt hat das MI zumindest für die LEO-Kräfte Beschaffungen ausgelöst.

Seit mehreren Jahren läuft das Bestreben, die Polizeivollzugsbeamtinnen und –beamten im Streifeneinzeldienst mit einem Equipmentsystem auszustatten, welches ihnen ermöglicht, die im Dienst am Körper mitzuführende Einsatzmittel anwendungsfreundlich, zweckmäßig und komfortabel angeordnet mitzuführen und ein Pistolenholster mit Sicherungsmechanismus zu beschaffen, welches die schnelle Handhabung der Waffe garantiert, aber die Wegnahme durch andere Personen erschwert oder gar verhindert. Auf der 1. Sicherheitskonferenz der GdP am 12.4.2002 wurden schon ähnliche Ausrüstungsteile vorgestellt und für die KollegInnen eingefordert.
Weiterhin wurde ein wirkungsvolles Einsatzmittel neben dem Pfefferspray gesucht, welches zum einen den Einsatz der Schusswaffe verhindert oder die Beamtinnen und Beamten in Situationen bei denen der Gebrauch der Schusswaffe zum Zwecke der Selbstverteidigung nicht mehr möglich ist, also auf Nahdistanz von 0 bis 1,5 Meter hilft, sich aus derartigen Situationen effektiv zu befreien. Nach einer zeitaufwendigen Marktanalyse konnte dann vor ca. 2 Jahren ein entsprechender Trageversuch durchgeführt werden, der durchweg gute Ergebnisse erzielte. Aufgrund der geringen Haushaltsmittel wurde noch im Jahr 2003 entschieden, als ersten Schritt die Sekundärsicherungsholster in das Beschaffungsprogramm mit aufzunehmen und diese als Ersatz für die bisherigen Pendelstegholster im Rahmen der Ersatzbeschaffungen einzuführen. Aber meistens kommt es anders. Die damals als zweckmäßig eingeschätzten Holster mussten kurzfristig wieder aus dem Programm genommen werden, da sie auf Grund ihrer konstruktiv bedingten Länge und der benötigten Steifheit des Materials, die Sitzbezüge der Funkstreifenwagen beschädigten.

Mittlerweile sind wir dem gewünschtem Ziel ein großes Stück entgegen geeilt.

So wurde ein anderes zweckmäßiges Pistolenholster gefunden, welches auch in diesem Jahr erstmalig als Ersatzbeschaffung geliefert wird.

Im Juni dieses Jahres wurde vom Innenministerium ein Beschaffungsauftrag an des Technische Polizeiamt erteilt, nach dem alle Beamtinnen und Beamte der Landeseinsatzorganisation in den Polizeidirektionen mit einer Ober- Untergürtel- Variante, einem Einsatzmehrzweckstock „leicht“ (EMS-RRB) mit Holster und einem Umbaustück für die vorhandenen Handfesseln „Hiats“ mit Holster auszustatten sind. Eine Beschaffung darüber hinaus zur Ausstattung aller im Streifen-Einzeldienst beschäftigten Beamten ist möglich, wird aber nicht zentral erfolgen und muss somit von den Behörden eigenständig im Rahmen ihrer Budgets realisiert werden. Die Ausbildung an dem neuen Equipment erfolgt im Rahmen der handlungsorientierten Fortbildung durch Multiplikatoren.

Abschließend noch einige Bemerkungen zum neuen Einsatzmehrzweckstock „Leicht“.

Die Anforderungen an Einsatzmehrzweckstöcke (EMS) für die Polizei definieren sich durch die Tragbarkeit, schnelle Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit und Wirksamkeit sowie durch eine einfache Bedienung. Nur wenn der EMS komfortabel ständig zu tragen und im Einsatzalltag nicht hinderlich ist, wird er dem Anwender im Bedarfsfall zur Verfügung stehen. Ein Ausrüstungsstück, das als störend empfunden wird, bleibt schnell im Schrank oder im Einsatzfahrzeug liegen. Der ideale EMS steht sofort mit einer einzigen schnellen Bewegung zur Durchführung von Abwehrtechniken zur Verfügung. Ist der Anwender in Bedrängnis, muss er den Stock in jeder Körperhaltung und –position, selbst im Liegen schnell und sicher ziehen können.

Der Stock muss so robust und mechanisch unkompliziert sein, dass er unter keinen Umständen versagt oder unbrauchbar wird. Einsatzstöcke mit beweglichen Einzelteilen können im Einsatz nachgeben, sich verklemmen oder ungewollt zusammenfahren.

Sowohl defensive als auch offensive Techniken müssen in wenigen Ausbildungsstunden erlernbar sein und den Anwender mit einem vollständigen, unter Realbedingungen funktionalen System ausstatten. Dabei dürfen körperliche Unterschiede keinen entscheidenden Einfluss auf die Anwendbarkeit haben.

Als Konsequenz aus diesen Erfordernissen wird in der Landespolizei der Einsatzmehrzweckstock leicht (EMS-Leicht) eingeführt.

Der EMS-Leicht ermöglicht durch seine einzigartige Bauweise den Einsatz auf engstem Raum und ist nicht so ausbildungsintensiv wie z.B. der EMS „Monadnock“. Er besteht aus glasfaserverstärktem Polyamid mit einem Messingabschluss zur Beschwerung.

Ein Kernstück des EMS-Systems ist sein Sicherheits-Holster mit der zunächst ungewöhnlichen Trageweise. Es bietet aber eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber allen anderen auf dem Markt befindlichen Tragesystemen für EMS.

Die Trageweise auf dem Rücken sorgt dafür, daß der EMS-Leicht nie im Weg ist, gegen die Beine schlägt oder beim Laufen behindert. Auch Sitzen, sogar im Auto, ist ohne Probleme möglich.

Der Fremdzugriff ist extrem erschwert, während der Anwender den EMS-Leicht blitzartig ziehen kann. Der EMS-Leicht ist selbst unter widrigsten Bedingungen erreichbar, auch in Bodenlage oder Umklammerungen. Der Anwender verdeckt mit seinem Körper die Sicht seines Gegenübers auf den EMS-Leicht, so dass dieser nicht durch den Anblick des Stockes provoziert wird.

Mit der Einführung des Equipmentsystems den Polizeivollzugsbeamtinnen und –beamten wird ein weiteres Stück mehr Sicherheit bereitgestellt, welches zugleich auch durch die Ober- und Untergürtelkonstruktion ein gewisses Mehr an Komfort in sich beinhaltet.

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