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„Wir brauchen Verstärkung“

Weniger Polizisten, mehr Wohnungseinbrüche und, und, und

Magdeburg.

Mehr Personal fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) angesichts der dramatisch gestiegenen Zahl der Wohnungseinbrüche. Für den sachsen-anhaltischen GdP-Vorsitzenden Uwe Petermann ist die Zunahme der Einbruchskriminalität keine Überraschung: „Seit langem warnen wir vor den Folgen des jahrelangen Personalabbaus bei der Polizei.“

In Sachsen-Anhalt wurden von 2006 bis 2016 insgesamt 1941 Polizeivollzugsbeamte abgebaut. Das sind 25% der Polizeibeamten.
Die Wohnungseinbrüche steigen kontinuierlich an:



Wohnungs- einbruch- diebstahl

Tageswoh- nungsein- bruch

Boden- / Kellerein- brüche

Aktive Polizeivollzugs- beamte

2006

2349

724

4543

7792

2015

2795

943

8677

5851

Steigerung

+ 18,99 %

+ 30,25 %

+ 91,00 %

- 24,9 %

Die Einbrecher haben leichtes Spiel, wenn wegen des Personalmangels immer weniger Polizisten auf den Straßen Streife fahren können.“

Die Zahl der Einbruchsdelikte ist im vergangenen Jahr laut polizeilicher Kriminalitätsstatistik wieder um rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Seit einigen Jahren schon ist ein Anstieg dieser Deliktsarten festzustellen.

16.000 Stellen wurden in den vergangenen Jahren bundesweit bei der Polizei abgebaut, auch in Sachsen-Anhalt sind 25 % Polizisten weniger unterwegs als vor 10 Jahren, wie aus Untersuchungen im Auftrag der GdP hervorgeht.

Seit 1998 ist die Zahl der Polizisten im Verhältnis zur Einwohnerzahl in Sachsen-Anhalt um fast zwanzig Prozent (18,89 Prozent) zurückgegangen.

Gemessen werden dabei so genannte Vollzeitäquivalente pro tausend Einwohner. Vollzeitäquivalente zeigen an, wie hoch die Zahl der Erwerbstätigen wäre, wenn es nur Vollzeitarbeitsplätze gäbe – die Arbeitsstunden von Teilzeitbeschäftigten werden entsprechend zusammengerechnet. Die Zahl ist von 4,29 auf tausend Einwohner in 1998 auf 3,48 in 2014 gesunken.

Die Aufklärung von Wohnungseinbrüchen und ähnlichen Delikten ist laut Petermann sehr aufwändig: „Es gibt bei Einbrüchen meist nur wenig Spuren und oft keine Zeugen. Die Aufklärung ist deshalb sehr aufwändig und braucht viel Personal. Oft sind die Täter auch in die organisierte Kriminalität verwickelt oder es sind Delikte der Beschaffungskriminalität. Drogenfinanzierung steht hier an erster Stelle.“

Um auf den Personalmangel aufmerksam zu machen, hat die Gewerkschaft der Polizei bereits im vergangenen Jahr eine Kampagne gestartet. Unter dem Motto


„Wir brauchen Verstärkung“

fordert die GdP deutlich mehr Anstrengungen von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Personalnot bei der Polizei.

Mehr Informationen unter www.wir-brauchen-verstärkung.info.


Hier gibt es die Pressemeldung als PDF-Datei.

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