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Landtagswahl 2011

Wir fragen die Parteien

Magdeburg.

Am 20. März 2011 wählen wir in Sachsen Anhalt einen neuen Landtag. Die GdP hat an die im Bundestag bzw. im Landtag vertretenen Parteien nachfolgende Fragen mit der Bitte um Beantwortung gesandt.

Welche Auffassung vertritt Ihre Partei:


1. zum Personalabbaukonzept der Landesregierung für die Polizei unter Beachtung des Polizeivollzuges UND der Polizeiverwaltung.
CDUEin angemessener Einstellungskorridor für die Polizei
Die LinkeWir teilen die Auffassung der Gewerkschaft der Polizei
SPDWir stehen zum Personalentwicklungskonzept, Deshalb haben wir den Neueinstellungskorridor bei der Polizei auf 180 erhöht,
FDPDie FDP setzt sich für eine sofortige und deutliche Ausweitung des Neueinstellungskorridors ein.
B90/GrüneWir unterstützen den Kurs der Landesregierung, in den kommenden Jahren einen Einstellungskorridor von mindestens 180 Neueinstellungen

2. zur gegenwärtigen Aufbauorganisation der Landespolizei und welche Änderungen streben Sie möglicherweise an?
CDUDerzeit werden keine Änderungen angestrebt
Die LinkeDie jetzige Polizeistruktur bietet die Möglichkeit, eine den Aufgaben angepasste räumliche Gliederung der Polizeikräfte umzusetzen
SPDDie SPD strebt demzufolge in der kommenden Legislaturperiode keine weiteren grundlegenden aufbauorganisatorischen Veränderungen in den Behörden der Landespolizei an.
FDPKurzfristig sollte der Aufbau der Landespolizei erst einmal nicht verändert werden, … Mittelfristig wird man überprüfen müssen, ob wirklich an den sehr unterschiedlich großen Polizeidirektionen im jetzigen Zuschnitt festgehalten werden soll.
B90/GrüneWir wollen die in den vergangenen Jahren vorgenommenen Zentralisierungen auf ihre Effektivität überprüfen. Wo diese sich bewährt haben, wollen wir sie beibehalten.

3. zur Verbesserung der Chancen, Entwicklungsmöglichkeiten und Beförderungen in der Polizei, besonders in der der Laufbahngruppe_I.
CDUBeförderungen sind, um die Motivation zu erhalten und um zu danken, Pensionierungen im Eingangsamt dieser Laufbahngruppe darf es zukünftig nicht mehr geben.
Die LinkeDie Fraktion DIE LINKE spricht sich nachdrücklich dafür aus, alle zur Verfügung gestellten Beförderungsmittel im jeweiligen Doppelhaushalt zeitnah zu realisieren.
SPD… angemessener Anteil der Personalausgaben des Landes für Beförderungen, speziell im Polizeibereich, verwandt wird.
FDPDie FDP tritt für eine kontinuierliche Durchführung von Beförderungen ein. Insbesondere in der Laufbahngruppe I müssen sich auch künftig Entwicklungsmöglichkeiten für unsere Polizeibeamten bieten
B90/GrüneWir wollen deshalb sicherstellen, dass Aufstiegschancen und Beförderungsmöglichkeiten in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen

4. über die zunehmende Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und –beamte und zur Forderung der GdP einen neuen eigenständigen Paragraphen 115
CDUWir unterstützen höhere Strafen für Angriffe gegen Polizeibeamte und setzen uns für entsprechende Gesetzesänderungen ein.
Die LinkeDIE LINKE lehnt jedoch die Schaffung eines neuen eigenständigen Paragrafen 115 des StGB ab
SPDVerschärfung der strafrechtlichen Sanktionen,
FDPDarüber hinaus stehen wir aber auch einer Änderung der rechtlichen Regelungen im Strafrecht positiv gegenüber. Die Schaffung eines neuen § 115 StGB geht uns Liberalen aber zu weit.
B90/GrüneEine Verschärfung der in Rede stehenden Straftatbestände über das heutige Strafmaß hinaus hilft dagegen nicht weiter.

5. „Der Personalbedarf der Sicherheitsbehörden ist auf Grund objektiver Kriterien zu ermitteln. Für die Polizei kann der Personalbedarf nicht auf der Grundlage der sogenannten Polizeidichte berechnet werden.“ 1
CDUhinreichenden Personalkörper in der Polizei, Eine Aufgabenkritik als Grundlage für die Errechnung des tatsächlichen Personalbedarfs ist unerlässlich.
Die LinkeDIE LINKE teilt o. g. Zitat...
SPDDie SPD stimmt dem Inhalt des Zitates zu. Zur Ermittlung eines objektiven Personalbedarfs im Polizeivollzug fordern wir zu prüfen, „ob die bisher nur auf die Einwohner berechnete Polizeidichte abweichend durch andere Belastungsparameter, z. B. Kriminalitäts- und Verkehrsunfallbelastung, ergänzt werden kann“.
FDPFolglich können wir dem von Ihnen genannten Zitat voll zustimmen.
B90/GrüneDennoch bleibt auch die sog. Polizeidichte ein wichtiger Faktor, um festzustellen, wie viele PolizistInnen im Land benötigt werden.
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Zu folgenden Zitaten:
6. „…dass die Arbeitsbelastungen ein Maß erreicht zu haben scheinen, das durch Ressourcen innerhalb der Dienststellen nicht mehr burnout- präventiv aufgefangen werden kann.“ 2
CDUDies gilt es zu vermeiden.
Die LinkeAufgrund der personellen Gesamtsituation kann dies vorrangig nur mit einer Erhöhung der polizeilichen Ausbildungskapazität einhergehen
SPDIn der Fortentwicklung des Gesundheitsmanagements, vor allem durch Aufrechterhaltung der „Beratungsteams Gesundheitsmanagement in der Polizei Sachsen-Anhalt“ sehen wir Möglichkeiten zur Verbesserung der derzeitigen Situation.
FDPDie Dauerbelastung der Polizisten in Sachsen-Anhalt wirkt sich auch auf die gesundheitliche Situation aus.
B90/GrüneWir wollen die Belastungen für die PolizeibeamtInnen so gestalten, dass es nicht zu strukturellen burn-out-Gefahren für die BeamtInnen kommt.

7. „Notwendig erscheint eine Verschiebung der im mittleren Dienst geführten Stellen zu Gunsten der des gehobenen Dienstes.“ 3
CDUmuss abgewogen werden, inwieweit eine derartige Anhebung aufgrund höherer Personalausgaben zu Lasten von Neueinstellungen gehen würde.
Die Linke… dass die Anforderungen an den Polizeiberuf und deren Ausübung vor allem in den letzten 10 Jahren stetig gestiegen sind. Deshalb ist DIE LINKE in Zusammenarbeit mit der Polizeigewerkschaft bereit, über Stufenmodelle und Maßnahmen zu diskutieren, um schrittweise die oben beschriebene Zielstellung erreichen zu können.
SPDDie SPD stimmt dieser, aus dem Koalitionsvertrag der Fünften Wahlperiode des Landtages stammenden Aussage zweifelsohne zu und wird sich weiterhin für eine derartige Entwicklung einsetzen.
FDPDie FDP sieht Tendenzen hin zur Schaffung einer zweigeteilten Laufbahn kritisch.
B90/GrüneBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützen diese Position.

1 Programm Innere Sicherheit, Fortschreibung 2008/2009, Punkt XV. Ressourcen, 1. Personal

2 Prof. Dr. Irmtraud Beerlage in Organisationsprofile, Gesundheit und Engagement im Einsatzwesen, Endbericht September 2009

3 Land mit Zukunft, Koalitionsvertrag CDU/SPD April 2006


Alle Fragen und Antworten gibt es hier als PDF-Datei.

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