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Ergänzung zur News vom 22.1.2019

Neue Dienstwaffen für die Polizei Sachsen-Anhalt

Magdeburg.

Die Landespolizei rüstet die künftig 6400 Polizisten ab diesem Jahr mit einer modernen Handfeuerwaffe, der Glock 46 aus.

Die alte Dienstpistole SIG Sauer P 225 / P6 hat endlich ausgedient.

Die alte Dienstpistole SIG Sauer P 225 / P6 hat endlich ausgedient. Diese wurde in den Jahren 1991 – 93 als Ersatz für die Makarow eingeführt. Die veraltete Technik aus dem Entwicklungsjahr 1978 führte zu hohem Instandsetzungsaufwand. Außerdem muss für die Zukunft, durch den Personalzuwachs mehr Waffen vorgehalten werden. Gleichzeitig steht die Forderung der Anpassung der Standardbewaffnung an die geänderten Anforderungen der polizeilichen Lagebewältigung (wie z.B. Amok- oder Terrorlagen) im Raum.
Sachsen Anhalt führt als letztes Bundesland eine neue Polizeidienstpistole ein. Grundlage für die Ausschreibung einer neuen Polizeidienstpistole ist die Technische Richtlinie (TR) Pistolen im Kaliber 9 mm x 19. Die Hersteller einer Polizeipistole haben durch ein vom PTI (Polizeitechnisches Institut) anerkanntes unabhängiges Beschussamt die Erfüllung vorgeschriebener Forderungen nachzuweisen.

Die Arbeitsgruppe „Neue Dienstpistole“ im TPA (zusammengesetzt aus Schießausbildern aller Polizeibehörden und –einrichtungen und den Waffenspezialisten des TPA) war für die Erstellung des Leistungsverzeichnisses und eines Testablaufs verantwortlich. Gemeinsam mit KollegInnen der ZED der Polizeidirektionen, des TPA und des LKA wurden umfangreiche Anwendertest mit 100 PVB durchgeführt. Die technische Erprobung erfolgte durch die Waffenwerkstatt des TPA.

Im Ergebnis der durchgeführten Anwendererprobung wurde durch die Arbeitsgruppe festgestellt, dass alle drei angebotenen Waffen (H&K SFP9, Walther PPQ und Glock 46), bei der Anwendererprobung/ Bedienbarkeit eine gleichhohe Akzeptanz bei den einzelnen Schützen erreichten. In der Gesamtbetrachtung „Anwendererprobung / Bedienbarkeit“ waren keine Unterschiede zu erkennen.

Bei den drei anderen Kriterien die beurteilt wurden, war jeweils die Pistole Glock 46 den anderen Mitbewerbern deutlich überlegen. Dieses ist unter anderen auf die Einfachheit des Systems zurückzuführen. Die Pistole Glock 46 verfügt z.B. über eine sehr geringe Anzahl an Einzelteilen (41 Stück) im Gegensatz dazu besitzen die anderen Pistolen etwa die doppelte Anzahl an Einzelteile. Dieses wiederum wirkt sich deutlich bei der Bewertung des logistischen Aufwandes aus.

Vorteile / Unterschiede der neuen Dienstpistole gegenüber der P6:

Glock 46P225 / P6
Magazinkapazität 15 Patronen8 Patronen
Gewicht, geladen 862g 920g
Gesamtlänge:190 mm180 mm
Gesamthöhe:129 mm131 mm
Gesamtbreite:34,5 mm34 mm
Sicherung 3 Sicherungen, Abzugs-, Schlagbolzen- und Fallsicherung Schlagbolzensicherung (auch Fallsicherheit)
VerschlussDrehlaufverschlussmodifizierter Browning Verschluss
GriffstückGrößenveränderung des Griffstücks durch Griffstückschalen M und L, mit beidseitig eingearbeiteter Daumenauflage, ohne Griffstückschale = Größe Skeine Größenveränderung am Griffstück möglich;
Verschlussfang-
hebel
beidseitig nur linksseitig
Visierung3-Punkt, nachleuchtend 3-Punkt, nicht nachleuchtend

Weitere Vorteile der Glock 46:

Wie in der Tabelle beschrieben, verfügt die Glock 46 über einen Drehlaufverschluss. Dieser bewirkt einen geringeren Rückstoß und somit ein besseres Schussverhalten.

Der Verschluss und Lauf der Glock sind mit einer speziellen Oberflächenhärtung (extrem widerstandsfähig und kratzfest) versehen.

Die Pistole ist für Links- und Rechtshänder gleichermaßen tauglich, der Magazinlösedrücker ist umsteckbar. Der Magazinhalter ist beidseitig verwendbar, eine ergonomische Magazinbodenvergrößerung für übergroße Hand ist möglich.

Das Kunststoffmagazin ist für 15 Patronen ausgelegt, der Tubuskern samt Lippen besteht aus vernickeltem Stahlblech. Es wird auch ein Reservemagazin beschafft.

Im Übrigen ist Sachsen-Anhalt das erste Bundesland, welches diese Waffe einführen kann, da bis Anfang Dezember 2018 noch keine Zertifizierung vorlag und daher andere Länder die Glock 46 von vorn herein ausschließen mussten.

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