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Nordkurier - Anklamer Zeitung

Verärgerung über Kürzungspläne - Landespolitiker stellen sich Diskussion

Anklam:.

Die Landtagsabgeordnete Alexa Wien (PDS) und Berndt Schubert (CDU) stellten sich der Diskussion mit den Beamten und zivilen Beschäftigten der Anklamer Polizeidirektion. Den SPD-Flügel bezog Uwe Schultz als Kreistagsvorsitzender.

Die Stimmung bei Beamten und zivilen Beschäftigten der Anklamer Polizeidirektion ist nach wie vor aufgeheizt. Während der gestrigen offenen Gewerkschaftsversammlung machten sie erneut ihren Unmut über die Kürzungspläne der Landesregierung Luft. Doch waren sie nicht wie in der voraus gegangenen Personalversammlung unter sich, sondern gaben ihren Ärger direkt an Schweriner Politiker weiter: Die Landtagsabgeordnete Alexa Wien (PDS) und Berndt Schubert (CDU) stellten sich der Diskussion. Uwe Schultz als Kreistagsvorsitzender bezog an Stelle der Landes-SPD Prügel - wie er selber formulierte.

Nach den Plänen der Landesregierung sollen in den nächsten Jahren etwa 470 Stellen bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern gestrichen, die Löhne und Gehälter von Angestellten und Arbeitern um 15 Prozent gekürzt sowie die Arbeitszeiten verlängert werden. Weiterhin beabsichtigt Schwerin, das Rentenalter um fünf Jahre aufzustocken. Frei gewordene Arbeitsplätze sollen nicht neu besetzt werden. Durch die Sparmaßnahmen seien die Polizisten künftig gezwungen, für weniger Geld mehr Arbeit zu leisten, so der Vorwurf des Landesvorsitzenden der Polizeigewerkschaft (GdP), Michael Silkeit, in Richtung der Abgeordneten-Riege. Die geplanten Änderungen würden für ein heilloses Durcheinander in den Dienststellen sorgen, da man mit überqualifizierten Beamten Lücken stopfen müsse. "Wie will die Polizei den Bürgern ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, wenn sie mit ihren Aufgaben überlastet ist?", schloss sich der ostvorpommersche Kreisgruppenvorsitzende der GdP, Peter Dinse, der Kritik an. Schubert forderte "ein realistisches Polizei-Konzept, statt mit der Rasenmäher-Methode zu kürzen" und erntete damit bei den Polizisten Zustimmung.

Alexa Wien ging noch einen Schritt weiter: Sie appellierte an die Gewerkschaftler, nicht nachzugeben, sondern "die Kräfte zu bündeln und mehr Dampf in Schwerin zu machen". Sie forderte die Polizisten auf, für ein durchdachtes Konzept auf die Straße zu gehen. Je stärker der Druck von außen, um so größer sei auch die Chance, die Regierung zum Nachdenken zu bewegen. (NK.AZ./IZ., 16.03.04)

Anklamer Zeitung: Silke Tews


GdP Mecklenburg-Vorpommern
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