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Verabschiedung

Der Käpt'n geht von Bord - Manfred (Manner) Seegert in den Ruhestand verabschiedet

Schwerin:.

Heute verabschiedete Innenminister Lorenz Caffier den langjährigen Vorsitzenden des Hauptpersonalrates der Polizei im Schweriner Innenministerium in den wohlverdienten Ruhestand. Damit ging einer der "dienstältesten" Personalvertreter der Landespolizei von Bord. 23 Jahre Personalratsarbeit, davon 15 Jahre als Vorsitzender des HPR der Polizei, sind auch heute eine Seltenheit und suchen bundesweit ihren Vergleich.

Die meisten jüngeren Kolleginnen und Kollegen kennen die Landespolizei so, wie sie sich heute präsentiert, modern und leistungsfähig. Als Manner begann, sich für seine Kollegen einzusetzen, waren die Auseinandersetzungen existenzieller Natur, oftmals wussten weder er, noch seine Mitstreiter, ob sie morgen überhaupt noch Polizeidienst verrichten.

MdL Michael Silkeit hält die Laudatio für Manfred SeegertMdL Michael Silkeit hält die Laudatio für Manfred Seegert
Für junge Menschen sind die frühen Neunziger lediglich ein Eintrag im Geschichtsbuch - eine Zeit des Umbruchs. Ein System war gegangen, das andere hatte sich noch nicht etabliert. Vom Hörensagen ist ihnen vielleicht noch bekannt, dass es damals Menschen gab, die für 60 Prozent des Westgehalts arbeiten durften. Von unsicheren Angestelltenverhältnissen, unklaren Rechtsverhältnissen, unsicheren Vorgesetzten, mieser Technik und vielem mehr, wissen heute die Wenigsten.
Anderen zu helfen, ohne Rücksicht auf die eigene Person, den eigenen Status, das war weder damals noch heute eine Selbstverständlichkeit. Aber damals war es wesentlich riskanter. Menschen wie Manfred ist es zu verdanken, dass die Landespolizei heute das ist, was sie ist.


Aber Manner war nicht nur Personalvertreter. Als langjähriger stellvertretender Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei stand er ebenfalls seinen Mann. Ob im Kampf für die erstmalige Verbeamtung, die Angleichung der Einkommen an das Westniveau oder gegen das sinnlose "Personalentwicklungskonzept" eines Gottfried Timm, Manner stand immer an vorderster Front. Vollblutgewerkschafter und Vollblutpersonalvertreter, das können nicht viele vorweisen.

Anhand der in- und ausländischen Gäste, die zu seiner Verabschiedung erschienen, konnte selbst der Uneingeweihte seinen Bekanntheitsgrad und seine Akzeptanz bei allen Gesprächspartnern, ob in der Polizei oder der Politik erahnen. Keine Verhandlung der letzten Jahre, an der er nicht maßgeblich mitgewirkt hat.

Dass der Wasserschutz zu seiner Verabschiedung besonders stark vertreten war, lag nicht nur daran, dass Manfred Angehöriger der Wasserschutzpolizei war, sondern daran, dass der kleinste Dienstzweig der Landespolizei Chefsache war. Kaum ein Tag, an dem Manner nicht mit den Sorgen und Nöten der "Enten" konfrontiert wurde. Kaum ein Tag, an dem er nicht seinen Kollegen mit Rat und Tat zur Seite stand.
Ein Wasserschutzpolizist hat für Uneingeweihte immer etwas vom Käpt'n an sich. Ob als Hauptmeister oder als Hauptkommissar, die blaue Uniform, die "Kolbenringe" und der Bart machen schon äußerlich den Käpt'n aus. Wer dazu das Schiff Hauptpersonalrat der Polizei und die Gewerkschaft der Polizei durch alle See steuert, der verdient auch die Bezeichnung Käpt'n.

Unser Käpt'n ist von Bord. Mach's gut Manner!
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