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Fußball-WM 2006 in Deutschland

Gemeinsam gegen Hooligans

Warschau/Berlin:.

Nach den schweren Krawallen von Hooligans in Berlin und Warschau am Wochenende wächst bei den Sicherheitsbehörden die Sorge vor gewalttätigen Ausschreitungen während der Fußball-Weltmeisterschaft. Besonders im Umfeld des Gruppenspiels Deutschland gegen Polen am 14. Juni im Dortmunder Westfalenstadion befürchten Sicherheitsexperten inzwischen massive Gefahren, erfuhr die Nachrichtenagentur ddp aus Sicherheitskreisen.

Vor allem die polnische Seite wolle nach Kritik von deutschen Behörden nun ihren Informationsaustausch verstärken, hieß es. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) war zuvor Fragen ausgewichen, ob bereits von polnischer Seite entsprechende Daten von Hooligans übermittelt worden seien.

50 Sicherheitsleute aus Polen
Bereits zweimal seien in den vergangenen Wochen Listen mit Namen polnischer Hooligans an die deutsche Polizei übermittelt worden, sagte der Sprecher der Polizeihauptkommandantur in Warschau, Zbigniew Matwiej, auf ddp-Anfrage. Er kündigte zugleich an, dass eine größere Gruppe polnischer Polizisten zur Unterstützung mit nach Deutschland fahren wird. Nach ddp-Informationen soll es sich dabei um etwa 50 Sicherheitskräfte handeln.

Beide Seiten bereiten sich nach seinen Angaben seit Herbst 2005 auf die WM vor. Matwiej nannte gemeinsame Übungen in Grenznähe, die die Zusammenarbeit und den Informationsfluss verbessern sollen. Nach einem Bericht der «Gazeta Wyborcza» gibt es in Polen rund 1600 Hooligans mit Stadionverboten.

«Wir sind in Kontakt mit der Polizeihauptkommandantur und vervollständigen ständig unsere Datenbasis», sagte ein Sprecher des polnischen Grenzschutzes. Der Grenzschutz werde alles unternehmen, dass gewaltbereite Pseudofans gar nicht erst aus Polen ausreisen könnten.

Ausreiseverbot für gewalttätige Hooligans
Nach Informationen der Gewerkschaft der Polizei (GdP) will die polnische Polizei die «Reisebewegungen bekannter Gewalttäter» genau beobachten. Dabei stünden die Beamten in intensivem Kontakt mit zahlreichen Institutionen, Vereinen, aber auch mit Reisebüros, Busunternehmen und der Bahn. Hooligans mit Stadionverboten erhielten von den polnischen Behörden ein Ausreiseverbot. Während der WM will die polnische Polizei intensivere Kontrollen auf Straßen und auf Flughäfen durchführen. In den Zügen würden Fans durch die polnische Polizei bis zur Grenze begleitet.

Es gebe dazu eine enge Zusammenarbeit mit der Bundespolizei, hieß es. So sei am Autobahnübergang Frankfurt (Oder)/Swiecko das Vorgehen gegen im Bus anreisende Hooligans geprobt worden. Zudem trainierten rund 160 Einsatzkräfte beider Seiten, wie mit der Bahn reisende Gewalttäter noch vor der Grenze abgefangen werden können. Auch würden jene polnischen Gewalttäter überwacht, die sich Anfang des Jahres in einem brandenburgischen Wald eine Massenschlägerei mit deutschen Hooligans geliefert hatten.

Nach Polizeiangaben ist zudem bekannt, dass sich nicht nur polnische Fan-Gruppen während der WM an der Grenze zu Deutschland aufhalten werden. Auch Fans aus der Ukraine und England planten den Aufenthalt in Polen, weil dort die Lebenshaltungskosten vergleichsweise niedrig seien und das Land ein geographisch günstiger Ausgangspunkt zum Besuch vieler WM-Spiele sei. (Quelle: ddp)


GdP Mecklenburg-Vorpommern
- Internet Redaktion -
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