10. März 2022

Situation der Landespolizei MV

Polizei in Dauerüberlastung – und keinen interessiert es?

Schwerin.

„Die Polizei ist und bleibt dauerüberlastet. Überstunden sind an der Tagesordnung. Krankheiten und vorzeitige Pensionierungen werden die Folge dieser permanenten Dauerüberlastung sein. Dadurch wird die Belastung der verbleibenden Kollegen noch weiter erhöht werden“, so der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Christian Schumacher mit Blick auf die vom Innenministerium veröffentlichten Zahlen zur Überstundensituation in der Landespolizei.

Fehlende Stellen - Stundenguthaben - Krankheit

Danach hatten zum 1. Januar diesen Jahres 1.173 Polizistinnen und Polizisten ein Stundenguthaben von jeweils 40 bis 80 Stunden. Weitere 129 Vollzugsbeamte hatten 80 bis 120 Stunden im positiven Zeitguthaben.

Schumacher weiter: „Waren es 2016 noch 89 Polizisten, die im Land fehlten, sind es jetzt sogar 318 Kolleginnen und Kollegen die fehlen. Um die Zahl etwas begreiflicher zu machen: Das ist in etwa die Anzahl der gesamten Mitarbeiter der Polizeiinspektion Wismar. Dazu kommen noch die durch Krankheiten fehlenden Beschäftigten. Deren Anzahl ist vorsichtig geschätzt mindestens bei 500 Beschäftigten, die tagtäglich fehlen. Die tatsächliche Anzahl dürfte dabei aufgrund der Corona-Pandemie aber noch deutlich höher sein. Um auch diese Zahl begreiflicher zu machen: Das entspricht in etwa der Anzahl der gesamten Mitarbeiter der Polizeiinspektion Anklam. Mit anderen Worten: Im Land fehlen täglich die Mitarbeiter von 2 der 8 Polizeiinspektionen.“

„Das darf so nicht weitergehen. Die Zahlen zur Kenntnis nehmen und zur Tagesordnung übergehen, ist keine Lösung! Meine Kolleginnen und Kollegen erwarten zu Recht eine Entlastung und eine tatsächliche Wertschätzung dafür, dass sie bei täglicher Überlastung den Laden am Laufen halten“, so Schumacher abschließend.

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