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KG Rostock - KG Schwerin: Seniorengruppe

Bildungsreise der Senioren nach Polen

Rostock:.

Vom 16. bis 19. September 2008 unternahmen die Kreisgruppe Rostock und die Kreisgruppe Schwerin mit 17 Teilnehmern eine Bildungsreise nach Swinemünde und Stettin. Die polnischen Partner werdes es mir sicherlich nicht verübeln, dass ich die Ortsnamen in deutsche verwende. Die Reise diente der Vertiefung und Zusammenarbeit zwischen den Vereinen der Invaliden und Rentner der polnischen Polizei in Stettin und Swinemünde und den „Landessenioren der GdP“ im Landesbezirk Mecklenburg-Vorpommern. Ziel ist es, gute nachbarschaftliche Beziehungen zwischen den Seniorenverbänden herzustellen, sich gegenseitig kennenzulernen, etwas über die Seniorenarbeit des jeweils anderen zu erfahren und interkulturelle Erfahrungen zu sammeln.

Die ersten Kontakte mit den polnischen Kollegen Herrn Ruszard Churawski, ehemaliger Oberst der polnischen Polizei aus Swinemünde und Herr Zusiak aus Stettin gab es seit 2007 über Herrn Sadewasser aus Wolgast. Dieses Treffen fand auf Initiative von Herrn Churawski statt.

Im November 2007 fand in Albertsdorf/Bentwisch bei Rostock eine Klausurtagung statt. Hier wurden die Grundlagen für die „Vereinbarungen über Zusammenarbeit“ gelegt, die am 28. März 2008 feierlich in Swinemünde unterzeichnet wurden. Teilnehmer von Polen waren: Herr Churawski, Zusiak, Leskievicz und von der deutschen Seite: Kollege Artur Jung als Vorsitzender des Bundessenirenvorstandes, Herr Sadewasser aus Wolgast und Kollegen des Landesseniroenvorstandes Mecklenburg-Vorpommern.

Außerdem fand am 12. März 2008 eine Gedenkveranstaltung am Golm zum Gedenken der sinnlosen Bombardierung der Stadt Swinemünde durch ca. 650 Bomber der Amerikaner und und Engländer statt. Tausende unbekannte Flüchtlinge wurden hier in einem Massengrab beerdigt. Nur 500 Tote konnten identifiziert werden. Der Rest ist bis heute unbekannt geblieben. Dieser Ort wurde nach der Wende zur Kriegsgräbergedenkstätte ausgebaut, die sehenswert ist. Von polnischer Seite nahmen Herr Ruszard Churawski und weitere polnische Mitglieder teil, von der GdP Kollege Hans Wederka, Jörg Feldhusen und Heinz Suplie.

An dieser positiven Entwicklung der Zusammenarbeit hat Kollegin Anne Müller, Mitglied des Geschäftsführenden Landesvorstandes (GLV) Mecklenburg-Vorpommern einen großen persönlichen Anteil, wie auch bei der Vorbereitung der Studienreise. Dafür danken wir ihr und auch dem GLV ganz herzlich. Auch für die Bereitstellung der materiellen Mittel.

Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an „Arbeit & Leben e.V.“ Rostock, namentlich an Frau Helga Köppen und Frau Kathrin Berner, die uns mit viel Mühe und großem persönlichen Einsatz diese Studienreise ermöglicht haben. In Vorbereitung dieses Treffens wurde eine Studienreise nach Swinemünde organisiert, die am 2. Juli 2008 stattfand. Hier wurden die Details und der Ablauf festgelegt. Teilnehmer waren Herr Churawski, Frau Köppen, Kollegin Anne Müller, Frau Krystyna Domnik und Hans Wederka.

Für die gute Organisation dieser Reise wurden die Kollegin Anne Müller und Kollege Hans Wederka mit einer Auszeichnung und einem Ehrengeschenk von polnischer Seite bedacht. Dazu herzliche Glückwünsche.

Unser besonderer Dank gilt auch Frau Krystyna Domnik als Dolmetschwerin. Sie studierte zu DDR-Zeiten Germanisitik in Leipzig und war nach der Wende als Dolmetscherin an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Rechtspflege und Polizei in Güstrow tätig. Dank möchten wir auch dem Busunternehmen Hameister aus Stäbelow und derem netten Fahrer, Frank Stark, sagen. Zu allen Veranstaltungen brachte uns Herr Stark sicher, pünktlich und immer gut gelaunt.

Unsere Fahrt am 16. September 2008 ging in Schwerin um 6.00 Uhr los, bei uns um 8.00 Uhr in Rostock. Nach der herzlichen Begrüßung aller Mitreisenden ging die Reise und das Lernen los. Im Bus versuchte Frau Domnik das polnische Alphabet und deren Aussprache uns näher zu bringen. Solche Worte wie Danke und Bitte oder Guten Tag und einige Wörter zur Verständigung mit dem Bedienungspersonla sollte man annähernd können.

Am Grenzübergang Garz wurden wir von Herr Churowski freudnlich empfangen und ins Hotel nach Swinemünde geleitet. Danach wurden wir mit dem viertätigen Programm vertraut gemacht. Wir wurden dann über die Struktur, Aufgaben und Arbeitsweise des polnischen Vereins der Invaliden und Rentner der Polizei informiert. Alle vier Jahre werden die neuen Vorstandsmitglieder und Delegierte in alle Wojewodschaften gewählt.

Der Verein hat ca. 20.000 Mitglieder. Als Mitglieder können Polizeirentner und Ruheständler aus dem Innenministerium unterstehenden Diensten wie Polizei, Feuerwehr, Grenzschutz und Spezialeinheiten aufgenommen werden. Die Vereine sind apolitisch und eine große Aufgabe besteht darin, dass alle Mitglieder sozial schwache Kollegen unterstützen. Zweimal im Jahr kann auf Antrag sozialschwachen Angehörigen mit ca. 600 Zloty unter die Arme gegriffen werden.

Groß gefeiert wird in Polen noch der 8. März als Internationaler Frauentag, ebenso der 1. Juli als Tag der Polizei.

Während eines am Nachmittag durchgeführten Stadt- und Strandrundganges wurden wir durch Herrn Churawski mit der Entstehung und Geschichte der Stadt Swinemünde vertraut gemacht. Der Ort entstand Mitte des 18. Jahrhunderts und als Kurort Anfang des 19. Jahrhundert wurde er auch für den Tourismus interessant. Nach dem Bau der Eisenbahn 1876 dauerte die Fahrt von Berlin nach Swinemünde gerade mal zwei Stunden. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen erblühte das Seebad als Kur- und Erholungsort für finanziell besser gestellte Leute. Seit 1960 ist es wieder für viele Leute ein gern besuchtes Seebad. Auch viele Leute aus dem Ausland finden in den vielen Kurhotels Unterkunft und Heilmethoden sowie mannigfache Anwendungen zur Verbesserung ihrer Gesundheit.

GdP M-V: Seniorengruppe "Bildungsreise der Senioren nach Polen"

Sehr schön fanden wir auch die Promenade. Hier pulsiert das Leben und Bänke über Bänke laden zum Verweilen ein. Daran schließt sich dann ein ca. 6 km langer und schön breiter feiner Sandstrand. Des weiteren hat man Versorgungstrakts und Toiletten architektonisch gut eingebaut. Aber auch durch einen Rundgang und Busfahrt konnten wir uns von dem enormen Aufbau überzeugen. Gebuddelt wird überall. Wir sahen den Fährhafen, Umschlag- und Fischereihafen sowie auch den Marinehafen. Fährverbindungen gibt es nach Schweden und Dänemark. Mit dem Bus ging es weiter auf die Insel Wollin, die auch als Erholungsgebiet weiter ausgebaut wird. Rast gemacht wurde in einer urigen Ausflugsgaststätte mit Freizeitanlage und Grillplatz. Dort konnten wir uns selbst die Wurst am langen Spiess grillen. Es hat allen Spaß gemacht. Nach dieser Stärkung machten wir noch einen Abstecher nach Misdroy. Auch hier sahen wir herrliche Promenaden und Kurhotels. Trotz der Vielfalt wird aber auch hier noch viel gebaut. Am Donnerstag besichtigten wir die historischen Festungsanlagen, deren Bau schon 1854 bis 1858 durch die Preußen begonnen wurde. Die Anlage besteht aus dem Hauptleitstand, „Die Engelsburg“ der West- und Ostbatterie. Es ist eine Militärarchitektur von höchster Güte und diente zur Abwehr seeseitiger Angreifer und seit ihrem Bestehen wagte es auch kein Angreifer, sich Swinemünde seesetig in den Schussbereich der Artellerie zu nähern. Das Objekt hatte viele Besitzer: Preußen, Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges und ab 1945 die Sowjetunion. Nach dem Auszug der Russen aus Polen versuchen nun einige Privatpersonen das Objekt zu erhalten und durch Hotel und Gastronomie zu einem Treffpunkt zu machen.

Zum Abschluß unserer Reise hatten wir einen gemütlichen Abend mit unseren polnischen Freunden. Trotz der sprachlichen Probleme war es ein gelungener Abend, der um 22.00 Uhr endete. Es wurden Begrüßungsworte gehalten, die Frau Domnik für uns übersetzte, dann wurden kleine Gastgeschenke überreicht und mit einem Gläschen Wein angestoßen. Teilnehmer von polnischer Seite waren: 1. Der Präsident der Stadtverwaltung Herr Janucz Zmurkiewicz, 2. der Vizepräsident der Stadtverwaltung Herr Ruszard Kowalski, 3. der Kommandant der Stadtkommandantur Inspektor Waldemar Ratajczak, 4. der Vorsitzende des Vereins der Invaliden und Rentner in Swinemünde Herr Ryszard Churawski und weitere zehn Vereinsmitglieder. Rundum war es ein gelungener Abend in sehr guter Atmosphäre.

Der 19. September 2008 war der Stadt Stettin vorbehalten. Dort wurden wir vom Vorsitzenden des Vereins der Invaliden und Rentner der Wojewodschaft Stettin, Herrn Czeslaw Zuziak, und dem Vizepräsidenten der polnischen Vereinigung der Retner und pensionierten Polizisten, Herr Zdislaw Jaworski, herzlich empfangen. In einer zweistündigen Busrundfahrt mit einem Stadtbilderklärer wurden uns die restaurierten alten Gebäude aber auch die neuen Stadtteile gezeigt. Sehr stolz sind die Polen auf ihre historischen Gebäude und Sehenswürdigkeiten. Danach wurden wir zu einem schmackhaften Mittagessen, das Herr Zuziak in einer sehenswerten Gaststätte organisiert und auch spendiert hatte, eingeladen.

So gestärkt und herzlich verabschiedet traten wir dann die Heimreise an und waren uns alle einig, dass es eine gelungene Fahrt war und wir viel gesehen und Wissenswertes erlebt haben.

Heinz Suplie
Kreisgruppe Rostock
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