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SCHLESWIG-HOLSTEIN

Kriminalität kennt kaum noch Grenzen

- Experten-Tagung der Gewerkschaft der Polizei -

Neumünster:.

Schleswig-Holstein entwickelt sich immer mehr zum Schauplatz importierter Kriminalität. Autoklau und -aufbrüche, Einbrüche in Supermärkte oder Postfilialen und teils sogar der Ladendiebstahl gehen auf das Konto straff organisierter Tätergruppen, die die europäische Reisefreiheit ohne Grenzkontrollen für sich nutzen.

Selbst mit Rasierklingen und Zahnbürstenaufsätzen, die sie durch angeworbene Komplizen in Massen aus Drogeriemärkten stehlen lassen, machen Banden offenbar reichlich Kasse. Dabei sind die oft aus Polen oder Litauen stammenden Gruppen höchst mobil. Ist ihnen die Polizei in einem Bundesland auf der Spur, werden anderswo in Deutschland oder Europa neue Tatorte ausfindig gemacht – oft in ländlichen Gebieten entlang der Autobahnen. Die Beute wird meist arbeitsteilig ins Heimatland geschafft und über das Internet günstig an ahnungslose Kunden verkauft.

"Ohne die Kooperation der deutschen und internationalen Sicherheitsbehörden kämen die Ermittler inzwischen oft nicht mehr weiter", sagte gestern der Chef des Landeskriminalamtes, Hans-Werner Rogge, bei einer Experten-Tagung der Gewerkschaft der Polizei in Neumünster. Das gilt auch für Straftaten, die einzeln zunächst wie Bagatelldelikte aussehen, die aber in ein kriminelles Netz eingebettet sind. So führten die Spuren auch im Betrug mit Pfandflaschen bei Discountern an der Westküste nach Litauen. Die Polizei hatte bei Itzehoe ein Lager mit 300.000 extra dafür produzierten Plastikbehältern ausgehoben, nachdem Flaschen mit gefälschten Banderolen oder ohne Deckel aufgefallen waren.

Vor allem müssen die Ermittler schnell sein. Vertreter der Staatsanwaltschaft machten deutlich, dass die Frist, in der der europäische Haftbefehl gegen einen flüchtigen Täter übersetzt im Zielland vorliegen muss, oft nicht reicht. Bundes- und Landespolizei sehen die Herausforderungen nach dem Wegfall der Kontrollen auch an den Grenzen zu Tschechien und Polen weiter wachsen. (Quelle: Kieler_Nachrichten-Online)


GdP Mecklenburg-Vorpommern
- Internet Redaktion -
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