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Nachbereitung: Besuch des US Präsidenten in Stralsund

Zu wenig Toiletten und Duschen – Polizei trotzdem mit Einsatz zufrieden

- Ostsee-Zeitung -

Schwerin:.

Gestern nun verabschiedeten sich tausende Polizisten ins wohlverdiente Wochenende, manche auch endlich in Urlaub. „Doch bald ist Hanse Sail in Rostock, und dann wird ein Teil der Jungs wieder in den Stiefeln stehen“, meint Silkeit.

Dreck und Ungeziefer in den Unterkünften, keine Verdunklungsmöglichkeiten in den Schlafsälen, zu wenig Duschen und Toiletten – hunderte Polizeikräfte waren sauer über die Unterbringung während des Bush-Besuchs. „Ja, uns liegen Beschwerden von Kollegen vor, die werden bereits ausgewertet“, bestätigt Michael Silkeit, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

Vor allem 400 Polizeikräfte aus Sachsen, die Silkeit zufolge in einer ehemaligen NVA- Kaserne in Karow untergebracht waren, hätten über mangelnde Sauberkeit geklagt. „Denen haben wir versprochen, beim nächsten Einsatz steht ihr ganz oben“, sagt Silkeit. Das dürfte spätestens zum G 8-Gipfel im Mai nächsten Jahres in Heiligendamm so weit sein. Mit fünf Teams war die GdP während des Bush-Besuchs (Mittwoch/Donnerstag) unterwegs, um Sorgen und Nöte der Polizeibeamten aufzunehmen. Etliche Mängel konnten schnell abgestellt werden, berichtet Silkeit. So wurden zusätzliche Toiletten organisiert, Computer- und Kopiertechnik beschafft, auch Sonnenschirme, Unterstände und Verdunklungen. „Der Unmut der Kollegen sei zu verstehen“, meint der Gewerkschafter. Schließlich hätten viele gerade einen grandiosen Einsatz bei der Fußball-WM hinter sich. Sie würden Berge von Überstunden vor sich herschieben und befänden sich in der Urlaubssperre.

Andererseits, so Silkeit, habe das Land Mecklenburg-Vorpommern hier binnen kurzer Zeit eine organisatorische Meisterleistung hingelegt. „Da muss man den Hut ziehen.“ Erst Mitte Mai war bekannt geworden, dass der amerikanische Präsident mitten in der Urlaubszeit nach MV kommt. „Die Vorbereitungen wurden im Land getroffen, der Bund war praktisch zu Gast“, sagt Silkeit mit Unterton. Die 12 500 Polizisten hätten sehr professionell gearbeitet und großes Engagement gezeigt. Da fielen die kleinen logistischen Probleme kaum ins Gewicht, findet Silkeit. Es gab keine nennenswerten Schäden oder Straftaten.

Die Beschwerden von Beamten über permanente Lärmbelästigung durch Hubschrauber kann der Gewerkschafter nicht ganz nachvollziehen. Teile der Bevölkerung wären da ähnlich betroffen und zudem kenne die Truppe die Notwendigkeit.

Viele Beamte erlebten indes eine große Gastfreundschaft. So war eine Reiterstaffel aus Hessen im Gestüt Nordvorpommern untergebracht. Die Pferde waren nach den Einsätzen zur Fußball-WM leicht pflasterlahm und der Gestütschef wollte ihnen eine Abkühlung in der Ostsee verschaffen. Er lud zu einem Ausritt, doch die Vierbeiner wollten nicht ins Wasser. Polizeigehorsam.

Gestern nun verabschiedeten sich tausende Polizisten ins wohlverdiente Wochenende, manche auch endlich in Urlaub. „Doch bald ist Hanse Sail in Rostock, und dann wird ein Teil der Jungs wieder in den Stiefeln stehen“, meint Silkeit.

(Quelle: Ostsee-Zeitung)

Die Erfrischungen (Eis, Getränke usw.) von der GdP MV kamen sehr gut an
Foto: GdP Mecklenburg-Vorpommern

GdP Mecklenburg-Vorpommern
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