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Innenminister Pistorius verspricht: Keine Stellenkürzung in Celle

Personalsituation bleibt besorgniserregend

Hannover.

Laut GdP Celle habe eine Stellenkürzung zunächst abgewendet werden können und nach Aussage des Ministers sollen Altersstruktur und Krankenstand geprüft werden.

Nach dem Besuch von Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) in der Polizeiinspektion Celle am 14. Juli 2017 hat sich der örtliche Vertreter der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zufrieden darüber geäußert, dass Pistorius der Einladung gefolgt ist. Es habe eine größtenteils konstruktive Gesprächsatmosphäre gegeben, hieß es danach in einer Erklärung.

Eine Stellenkürzung habe zunächst abgewendet werden können. Der Innenminister habe deutlich gemacht, dass die besonderen Belastungen der PI Celle wie Altersstruktur und Krankenstand geprüft werden sollen. Gegenüber den Medien sagte Pistorius, er habe die „Maßnahme Stellenabbau“ gestoppt. Die Ergebnisse der Überprüfung und deren Umsetzung bleiben abzuwarten, so der GdP-Vertreter. „Die Personalsituation der Polizei in Celle bleibt besorgniserregend“. Die Bemühungen des Innenministers geben jedoch Anlass zur Hoffnung.

Die GdP in der PI Celle hatte Ende Juni gemeinsam mit anderen öffentlich darauf hingewiesen, dass die Polizistinnen und Polizisten in Celle durchschnittlich knapp 48 Jahre alt und aufgrund des hohen Altersdurchschnitts immer mehr Beamtinnen und Beamte eingeschränkt dienstfähig sind. Außerdem sei die Krankenquote mit mehr als elf Prozent überproportional hoch. Der Personalabbau habe „jedes vertretbare Maß“ überschritten. Die Probleme Überalterung und Überlastung fänden aber beim Lüneburger Polizeipräsidenten kein Gehör, so die Kritik des Celler GdP-Vertreters.

Der Gewerkschaftsvertreter in der Polizeidirektion Lüneburg hatte seinerseits ebenfalls gemeinsam mit anderen darauf hingewiesen, dass inzwischen aus allen Polizeiinspektionen in der PD Lüneburg alarmierende Berichte zu hören seien. Darin hieß es:

  • Die Schichtstärken sind auf ein Minimum heruntergefahren!
  • Auf Dienststellen mit bedarfsorientiertem Schichtdienstmanagement (BSM) gibt es keine verlässliche Vorplanung!
  • Wir fahren nur noch Einsätze. Eine reguläre Streifenfahrt findet nicht mehr statt!
  • Wir fahren alleine zu Einsätzen. Eigensicherung steht nur auf dem Papier!
  • Wir verwalten Straftaten nur noch. Für Ermittlungen ist keine Zeit!
  • In den ermittelnden Bereichen steht ausschließlich die tägliche Bewältigung von Sofortsachen im Vordergrund
  • Wir sind erschöpft. Es gibt keine Erholungsphasen mehr!

Die GdP in der PD Lüneburg fordert eine Organisationsüberprüfung sowie eine Überprüfung und Anpassung der landesweiten Personalverteilung unter Beteiligung eines unabhängigen Wirtschaftsvertreters.
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