Landesjournal Niedersachsen März 2019 - Leitartikel - Marode Dienststellen: Wo das Gift aus der Lampe tropft
Zuletzt haben wir uns im Januar 2019 öffentlich zu Wort melden müssen: Als bekannt wurde, dass in der ZPD Niedersachsen in Hannover aus einer defekten Lampe hochgiftiges PCB ausgetreten war. Dass PCB seit Mitte der 1980er Jahre nicht mehr verwendet wird und inzwischen europaweit verboten ist, zeigt, wie hoffnungslos überaltert die Leuchtstoffröhren sein müssen. Wir haben gefordert, dass alle Lampen, deren Kondensatoren noch diesen mutmaßlich krebserregenden Stoff enthalten, umgehend ausgetauscht werden und die Leuchten auch in allen anderen öffentlichen Gebäuden überprüft werden.
Schadstoffe im Trinkwasser?
Die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen darf nicht durch jahrelange Versäumnisse gefährdet werden! Immer wieder hören wir auch, dass Sanitäranlagen nicht nur marode, sondern richtiggehend ekelerregend sind. Man weiß zudem nicht genau, wie gefährlich die Schadstoffe sind, die über veraltete Leitungen ins Trinkwasser gelangen. Deshalb fordern wir, dass Grenzwerte, zum Beispiel für Blei, kontinuierlich überprüft und die Toiletten und Duschen auf einen hygienisch und gesundheitlich einwandfreien Standard gebracht werden. Alles andere ist unverantwortlich, vor allem auch dann, wenn unsere Kolleginnen und Kollegen wie im Hitze-Sommer 2018 sogar noch dazu aufgefordert werden, Wasser aus der Leitung zu trinken.
Mängel vielerorts bekannt
Wenn man zudem den Gesamtzustand vieler Polizei-Liegenschaften betrachtet, zeigt sich: Der Sanierungsstau ist insgesamt noch viel viel größer: Farbe platzt von (feuchten) Wänden, Putz bröckelt herab, Fenster sind undicht, Fensterbänke eigentlich nicht mehr vorhanden, Rohre liegen offen ... und und und. Mängel sind vielerorts zum Teil schon seit Jahren bekannt und gemeldet. Selbst in neueren Bauten kommt es vor, dass sich Putz aus der Fassade löst. Doch oftmals tut sich lange lange nichts. Und wenn dann endlich das notwendige Geld in die Hand genommen wird und die Sanierung startet – so wie die Sanierung der PI Mitte in Hannover – dann tun alte Gebäude das, was sie immer tun: Sie halten Überraschungen parat, sodass sich die Arbeiten um Monate oder Jahre verzögern und ungleich teurer werden. Für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen bedeutet das, dass sie viel länger als geplant in Provisorien arbeiten beziehungsweise dass die, deren Liegenschaften im Sanierungsstau feststecken, sich mit ihrer maroden Arbeitsumgebung arrangieren müssen.
Notwendige Maßnahmen einplanen
Erste Schritte zur Verbesserung der Gebäudesituation waren zum Beispiel erkennbar, als die Sanierung der Sporthalle sowie der Unterkünfte der Polizeiakademie in Hann. Münden, des Daches und der Fenster der Bereitschaftspolizei Oldenburg sowie des Flachdachs der Polizei Wolfsburg angegangen wurden. Für das Großprojekt LKA-Neubau steht offensichtlich endlich das Geld bereit. Doch die Versäumnisse der Vergangenheit können nicht so schnell aufgeholt werden, wie es geboten wäre. Deshalb erwartet die GdP, dass notwendige und überfällige Baumaßnahmen in den kommenden Haushalten des Landes eingeplant werden.
Wir als GdP werden diesen Prozess weiterhin kritisch beobachten und bitten Euch, uns Fotos und kurze Zustandsbeschreibungen aus Euren Dienststellen zu schicken, die uns entsprechend als Handlungsgrundlage dienen und die wir unter anderem auch in unseren Medien veröffentlichen können - natürlich anonym. Mailt uns mit dem Stichwort „Marode Dienststellen“ an gdp-niedersachsen@gdp.de.
Dietmar Schilff, Landesvorsitzender
Schadstoffe im Trinkwasser?
Die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen darf nicht durch jahrelange Versäumnisse gefährdet werden! Immer wieder hören wir auch, dass Sanitäranlagen nicht nur marode, sondern richtiggehend ekelerregend sind. Man weiß zudem nicht genau, wie gefährlich die Schadstoffe sind, die über veraltete Leitungen ins Trinkwasser gelangen. Deshalb fordern wir, dass Grenzwerte, zum Beispiel für Blei, kontinuierlich überprüft und die Toiletten und Duschen auf einen hygienisch und gesundheitlich einwandfreien Standard gebracht werden. Alles andere ist unverantwortlich, vor allem auch dann, wenn unsere Kolleginnen und Kollegen wie im Hitze-Sommer 2018 sogar noch dazu aufgefordert werden, Wasser aus der Leitung zu trinken.
Mängel vielerorts bekannt
Wenn man zudem den Gesamtzustand vieler Polizei-Liegenschaften betrachtet, zeigt sich: Der Sanierungsstau ist insgesamt noch viel viel größer: Farbe platzt von (feuchten) Wänden, Putz bröckelt herab, Fenster sind undicht, Fensterbänke eigentlich nicht mehr vorhanden, Rohre liegen offen ... und und und. Mängel sind vielerorts zum Teil schon seit Jahren bekannt und gemeldet. Selbst in neueren Bauten kommt es vor, dass sich Putz aus der Fassade löst. Doch oftmals tut sich lange lange nichts. Und wenn dann endlich das notwendige Geld in die Hand genommen wird und die Sanierung startet – so wie die Sanierung der PI Mitte in Hannover – dann tun alte Gebäude das, was sie immer tun: Sie halten Überraschungen parat, sodass sich die Arbeiten um Monate oder Jahre verzögern und ungleich teurer werden. Für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen bedeutet das, dass sie viel länger als geplant in Provisorien arbeiten beziehungsweise dass die, deren Liegenschaften im Sanierungsstau feststecken, sich mit ihrer maroden Arbeitsumgebung arrangieren müssen.
Notwendige Maßnahmen einplanen
Erste Schritte zur Verbesserung der Gebäudesituation waren zum Beispiel erkennbar, als die Sanierung der Sporthalle sowie der Unterkünfte der Polizeiakademie in Hann. Münden, des Daches und der Fenster der Bereitschaftspolizei Oldenburg sowie des Flachdachs der Polizei Wolfsburg angegangen wurden. Für das Großprojekt LKA-Neubau steht offensichtlich endlich das Geld bereit. Doch die Versäumnisse der Vergangenheit können nicht so schnell aufgeholt werden, wie es geboten wäre. Deshalb erwartet die GdP, dass notwendige und überfällige Baumaßnahmen in den kommenden Haushalten des Landes eingeplant werden.
Wir als GdP werden diesen Prozess weiterhin kritisch beobachten und bitten Euch, uns Fotos und kurze Zustandsbeschreibungen aus Euren Dienststellen zu schicken, die uns entsprechend als Handlungsgrundlage dienen und die wir unter anderem auch in unseren Medien veröffentlichen können - natürlich anonym. Mailt uns mit dem Stichwort „Marode Dienststellen“ an gdp-niedersachsen@gdp.de.
Dietmar Schilff, Landesvorsitzender