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Aufzeichnung in Oldenburg

Thema „Gewalt gegen Polizei“: Diskussion im Radio mit GdP-Vorsitzendem

Die Sendung 'Bremen Zwei Unterwegs' wurde im Polizeipräsidium Oldenburg aufgezeichnet. Foto: Andreas Kauß
Die Sendung 'Bremen Zwei Unterwegs' wurde im Polizeipräsidium Oldenburg aufgezeichnet. Foto: Andreas Kauß
Oldenburg.

„Wer schützt die Helfer? Zunehmende Gewalt gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte“ war Thema der Sendung „Bremen Zwei Unterwegs“, die am Mittwoch, 21. März 2018, ausgestrahlt wurde. Mit auf dem Podium: der GdP-Landesvorsitzende Dietmar Schilff. Die Aufzeichnung der Sendung erfolgte zuvor im Polizeipräsidium Oldenburg. Ein Mitschnitt ist in Internet abrufbar.

GdP-Landesvorsitzender Dietmar Schilff betonte, dass in Niedersachsen täglich neun Kolleginnen und Kollegen angegriffen werden. Foto: Andreas Kauß
GdP-Landesvorsitzender Dietmar Schilff betonte, dass in Niedersachsen täglich neun Kolleginnen und Kollegen angegriffen werden. Foto: Andreas Kauß
In der Diskussion ging Radio-Moderator Stefan Pulß vor allem folgenden Fragen nach: Wann sind Beamte im Einsatz besonders gefährdet? Sind härtere Strafen sinnvoll oder sollte man nur das Gesetzbuch zügig umsetzen? Wie geht man bei der Ausbildung von Polizisten und Rettungskräften auf das erhöhte Gefahrenpotential ein? Ist unsere Justiz zu lasch oder zu langsam?

Es diskutierten: Dietmar Schilff (Landesvorsitzender GdP Niedersachsen, Axel Brockmann (Landespolizeipräsident Niedersachsen), Bettina Zietlow (Kriminologisches Institut Niedersachsen), Heinz Dierker (Psychosoziale Notfallversorgung Deutsches Rotes Kreuz Niedersachsen), Daniel Schulte (Fachbereichsleiter Rettungsdienst Deutsches Rotes Kreuz), Andreas Tangemann (Vizepräsident des Landesfeuerverband Niedersachsen).

Die Sendung ist zum Nachhören auf der Internet-Seite von Bremen 2 eingestellt. Zur Hompage von Bremen 2 >>>

Die Kernaussagen des GdP-Landesvorsitzenden

Zu Beginn der Diskussion erläuterte der GdP-Landesvorsitzende Dietmar Schilff, dass es bei den Angriffen auf Polizistinnen und Polizisten eine dramatische Entwicklung gibt. Pro Tag neun Vorfälle, das sei „viel zu hoch“. Die Kolleginnen und Kollegen würden nicht nur bei großen Einsätzen wie Demonstrationen angegriffen, sondern vor allem auch in ihrem ganz alltäglichen Dienst, wenn sie zum Beispiel zu einem Fall von häuslicher Gewalt gerufen würden. Früher habe es auch schon Konflikte gegeben, so Schilff, aber die Intensität habe zugenommen, der Respekt gegenüber der Staatsmacht sei weniger geworden. Der GdP-Landesvorsitzende betonte dabei, dass man Widerstandshandlungen gegen die Polizei von Angriffen auf die Polizei unterscheiden müsse. Insofern sollte dies auch in der Statistik nicht zusammengezählt werden.

Die Kolleginnen und Kollegen würden in der Aus- und Fortbildung intensiv auf Gewalt-Situationen vorbereitet, sagte Schilff im weiteren Verlauf der Diskussion. Es sei gut, dass in Deutschland die Doppelstreife Standard sei und ohnehin mehrere Streifenwagen gerufen werden, wenn es um eine Einsatzlage geht, an der eine größere Gruppe beteiligt ist. Die Gesetzesverschärfung vom vergangenen Jahr, die tätliche Angriffe auf Einsatzkräfte unter Strafe stellt, sei ein richtiges Signal gewesen. „Die GdP hat acht Jahre lang dafür gekämpft. Es ist wichtig, dass die Politik hier signalisiert, dass diejenigen, die sich tagtäglich für die Sicherheit der Menschen einsetzen, auch beschützt werden.“

Nach seiner Einschätzung der zukünftigen Entwicklung gefragt, sagte Schilff, er hoffe, dass sich die Anzahl der Angriffe wieder reduziert. Wichtig sei eine gute Schutzausstattung der Polizei: „Die Body-Cams, die wir seit Jahren gefordert haben, werden jetzt angeschafft. Ihr Einsatz kann vor allem in den großen Städten dazu führen, dass die Gewalt nachlässt“. Außerdem müssten Täter schnell zur Verantwortung gezogen und entsprechend verurteilt werden. Auch die Gesellschaft sei gefragt: das Thema Gewalt und Respekt müsse in Schulen und Familien thematisiert werden, so Schilff. Die Gesellschaft dürfe zudem nicht akzeptieren, dass Polizistinnen und Polizisten – wie vor einigen Wochen in Hannover geschehen – sogar dann angegriffen werden, wenn sie privat unterwegs seien.

(Red.)

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