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GdP fordert auch für Niedersachsen gesonderte Statistik über Messerangriffe

Foto: Jörg Blanke, pixelio.de
Foto: Jörg Blanke, pixelio.de
Hannover.

Nach dem lebensgefährlichen Messerangriff auf eine junge Frau in Burgwedel in der Region Hannover fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) auch für Niedersachsen eine spezielle Statistik über Messerangriffe. Diese Forderung hat für ein breites Medienecho gesorgt.

„Unser Eindruck ist, dass die Anzahl solcher Angriffe zugenommen hat. Wir befürchten, dass die Verunsicherung in der Bevölkerung dadurch zunimmt. Um entsprechend reagieren zu können, müssen wir konkret wissen, wo sie passieren und wer sie verübt“, sagte der GdP-Landesvorsitzende Dietmar Schilff.

Auch in Niedersachsen ist zu beobachten, dass sich offenbar immer mehr Menschen – vor allem Jugendliche und Heranwachsende – mit Messern bewaffnen. „Wir sehen darin einen neuen gefährlichen Trend, da sich in Sekundenbruchteilen lebensgefährliche Situationen entwickeln können. Die Frage ist, ob den jungen Leuten bewusst ist, dass sie damit auch töten können.“

Nur mit belegbaren Zahlen und Fakten könne dem Trend entgegengewirkt werden, so Schilff. Basierend auf Zahlen und Fakten könnte z.B. das Training für das Verhalten bei Einsätzen oder auch die Schutzausstattung der Polizistinnen und Polizisten besser angepasst werden.

Auch die Justiz sei gefragt, mit entsprechenden Urteilen für eine abschreckende Wirkung zu sorgen. Von einer Verschärfung bestehender Verbote hält die GdP aber nichts, betonte der Landesvorsitzende. „Das Mitführen von Taschenmessern, Küchen- oder Gartenmessern lässt sich schwerlich verbieten und würde an der Realität vorbeigehen.“

Es müsse vielmehr viel früher angesetzt und hinterfragt werden, warum insbesondere junge Menschen Messer bei sich tragen. Auch Schulen, Sportvereine und weitere gesellschaftliche Akteure seien aufgefordert, sich Gedanken zu machen, entsprechende Konzepte zu entwickeln, mit denen man hier effektiv entgegenwirken kann.
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