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Gesundheitsmanagement in der Polizei (GIP) am Scheideweg?

Hannover:.

In der Ausgabe April 2009 der Deutschen Polizei hat die GdP den aktuellen Sachstand im wichtigen Bereich „Gesundheit in der Polizei“ dargestellt und diesen durchaus positiv bewertet. Insbesondere die bewilligten Mittel i.H.v. 217.000 Euro für die diesbezügliche Arbeit in den 18 Pilotdienststellen, in denen mit viel Engagement Vorbereitungen getroffen wurden, haben wir als richtigen Schritt und als Zeichen für die Unterstützung des Projektes gelobt. Nunmehr steht das umfassende Gesundheitsmanagement allerdings wieder auf dem Prüfstand.

Aufgrund der schlechten Steuerschätzung sowie der damit verbundenen Haushaltsproblematik hat das Kabinett eine 10%-ige Einsparverpflichtung für alle Ressorts verordnet, die dazu führt, dass vorerst alle Mittel eingefroren werden. Jede Maßnahme steht unter dem Vorbehalt der Ministeriumsspitze.

Daneben ist die Entscheidung getroffen, dass es keine Grundlagenerhebung in Form einer landesweiten Mitarbeiterbefragung geben wird. Dies führt dazu, dass die bisher getätigten Vorbereitungen so nicht fortgeführt werden können und der vorgesehene Zeitplan nicht gehalten werden kann.

Da nach unseren Informationen sowohl die Behördenleiter als auch das LPPBK und die MI-Spitze das Thema „Gesundheit in der Polizei“ aber offensichtlich weiterhin als wichtig erachten und weiterverfolgen wollen, ist die Erarbeitung eines Alternativkonzeptes unumgänglich. Ob diese Alternative dann letztendlich den Anforderungen an ein umfassendes Gesundheitsmanagement entsprechen kann, wird sich zeigen.

Dietmar Schilff, stellvertretender Vorsitzender der GdP Niedersachen, zuständig für das Thema Gesundheitsmanagement: „Die Gesundheit der Beschäftigten muss unabhängig von der Kassenlage dauerhaft im Focus stehen und darf nicht zum Lippenbekenntnis werden. Bei den vorhandenen Problemen in der Polizei, wie Einsatzbelastung, Überalterung aber auch Organisations-, Kommunikations- Führungs- und Transparenzdefiziten fordert die GdP weiterhin die umfassende und zeitnahe Einführung eines konzeptionellen, an arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen orientierten Gesundheitsmanagements ein.“
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