Zum Inhalt wechseln

WSP aktuell vom 08.10.2010

Chronik der Wasserschutzpolizei Niedersachsen

Niedersachsen.

Mit Kabinettsbeschluss der Niedersächsischen Landesregierung scheint es besiegelt: Die Wasserschutzpolizei Niedersachsen wird auf schleichendem Wege aufgelöst. Wie konnte es dazu kommen und welche Auswirkungen wird dies haben?

Dazu zunächst eine Chronik der Veränderungen der letzten Jahre:
bis 2004WSP als eigenständiges Dez. 307 bei der Bezirksregierung Weser-Ems
2004Integration der WSP in die Zentrale Polizeidirektion256 Mitarbeiter
2005Auflösung des Technischen Betriebes in Leer (Polizeiwerft)
2007Überprüfung der Aufbau- und Ablauforganisation Reduzierung auf 232 Mitarbeiter;
Schließung der Dienststellen Borkum, Leer, Dörpen, Lingen, Hildesheim, Steinhude, Salzgitter, Wolfsburg, Langwedel, Dümmer, Hann. Münden
2010Reform der WSPReduzierung auf 130 Mitarbeiter;
Schließung der Dienststellen Braunschweig, Norddeich, Papenburg, Hameln, Oldenburg

Von den verbleibenden 130 Mitarbeitern werden nochmals 40 in die Verfügungseinheiten der Polizeiinspektionen versetzt. Diese sollen ihre wasserschutzpolizeiliche Kompetenz mitnehmen und Aufgaben an Land und auf dem Wasser wahrnehmen.

Somit besteht künftig die Organisation Wasserschutzpolizei Niedersachsen nur noch aus rund 90 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

Wie sollen die wasserschutzpolizeilichen Aufgaben, die in gleichem Umfange erhalten bleiben, erfüllt werden?

Innenminister Uwe Schünemann ist der Auffassung, dass die Schlagkraft der WSP erhöht sowie die Küstenregion gestärkt werde. Die Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache. Künftig wird die WSP nur noch eingeschränkt zu sehen sein. Einsatzorte an der Küste und im Küstenmeer werden nur noch mit deutlichem Zeitverzug erreicht werden können.

Die Attraktivität dieser spezialisierten Einheit der Polizei Niedersachsen wird mit dem Beschluss der Landesregierung stark verringert. Karrieremöglichkeiten innerhalb der WSP wird es nur noch eingeschränkt geben. Abgesehen davon ist der weitere Weg der WSP unklar. Kommt es letztendlich doch noch zu einer Abgabe der WSP-Aufgaben an die Bundespolizei?

Zum jetzigen Zeitpunkt ist nur zu prognostizieren: Aufgrund der ungewissen Zukunft wird die WSP auf natürlichem Wege aussterben.

Oder, wie ein betroffener Kollege bei Bekanntgabe des Kabinettsbeschlusses im Rahmen einer Dienstversammlung sagte:
Die Wasserschutzpolizei ist tot!


Michael Kock, Vorsitzender des Fachausschusses WSP
08. Oktober 2010

  • Künftiges Bootskonzept und Standorte der WSP Niedersachsen siehe Pressemeldung des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport vom 05.10.2010 >>>
This link is for the Robots and should not be seen.