Zum Inhalt wechseln

KG Hameln-Pyrmont

Offener Brief zur Debatte über Rassismus in der Polizei

Stimmungsbild aus dem Weserbergland von betroffenen Polizistinnen und Polizisten

Foto: ASf
Foto: ASf
Hameln.

Die GdP-Kreisgruppe Hameln-Pyrmont hat einen offenen Brief an alle Bundes- und Landtagsabgeordneten in ihrem Landkreis geschickt. Damit möchte sie sich einerseits für die Unterstützung der weit überwiegenden Mehrheit der Menschen bedanken, aber andererseits auch verdeutlichen, wie die Polizeibeamtinnen und -beamte im Weserbergland die Rassismuskritik persönlich empfinden. Dazu wurde einige Auszüge aus Rückmeldungen der Mitglieder wörtlich beigefügt.

Der offene Brief im Wortlaut

Rassismusdebatte zur Deutschen Polizei
Stimmungsbild aus dem Weserbergland von betroffenen Polizistinnen und Polizisten.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger imWeserbergland,
sehr geehrte/r Bundes-/ Landtagsabgeordnete/r im Bereich des Landkreises Hameln-Pyrmont,

die Rassismusdebatte um die Vorfälle nach dem gewaltsamen Tod von George Floydund die damit verbundene Kritik an der deutschen Polizei geht an uns als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont / Holzminden nicht spurlos vorüber.

Ich selbst bin seit meinem Eintritt in die Polizei 1990 immer wieder mit Sprechgesängen wie „Wo, wo, wo wart ihr in Rostock“ und „Ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir eine Uniform“ und Ähnlichem bei Einsätzen konfrontiert worden. Im Laufe meiner Dienstjahre habe ich gelernt, damit umzugehen. Aktuell stelle aber auch ich fest, dass die jüngsten Rassismusvorwürfe nicht spurlos an meinen Kolleginnen und Kollegen vorbeigeht.

So empfinden viele von uns die derzeitigen Aussagen über „latenten Rassismus in der Polizei“ und insbesondere die Kolumne der TAZ (Vergleich mit Abfall) als äußerst kränkend! Allerdings ist uns auch die Methodik durch entgrenzende Provokationen bewusst. Einzelstimmen bekommen überproportional Gewicht.

Daher war es in den letzten Tagen und Wochen sehr ermutigend, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger klar zu ihrer Polizei bekannt haben. Wir wollen dieses im allgemeinen Kritiksturm besonders hervorheben und damit den Fokus auf die vielen Menschen richten, die mit dem Handeln der Polizei kein Problem haben und verstehen, dass unser Beruf oftmals ausgesprochen schwierig ist. Positiv bewerten wir auch, dass sich höchste Verantwortungsträger der Regierung und viele Vertreterinnen und Vertreter der politischen Parteien unterstützend und wertschätzend äußern.

Für dieses Vertrauen der weit überwiegenden Mehrheit der Menschen (auch im Weserbergland), welches ich auch persönlich als Kontaktbeamter rückgemeldet bekomme, sind wir sehr dankbar. Jede Stimme, die uns Beschäftigten der Polizei unterstützt und beisteht, ist wichtig und ermutigend. Um zu verdeutlichen, wie die Polizeibeamtinnen und -beamte im Weserbergland die Rassismuskritik persönlich empfinden, habe ich nachfolgend einige Auszüge aus Rückmeldungen unserer Mitglieder beigefügt. Sie sollen zeigen, dass es Polizistinnen und Polizisten auch als Menschen nicht gleichgültig ist, was über ihre Berufsgruppe in der Öffentlichkeit von Einzelnen überspitzt kommuniziert wird.

Freundliche Grüße
Andreas Appel
Gewerkschaft der Polizei
Kreisgruppenvorsitzender

Im Anhang füge ich Rückmeldungen von Kolleginnen und Kollegen aus dem Weserbergland an. Teilweise wurden sehr lange Schreiben gekürzt, ohne den Grundtenor der Rückmeldungen zu verändern. Die Kommentare spiegeln mitunter nicht die Meinung der GdP wider, sondern die jeweilige Meinung der Verfassenden.
(Siehe Pdf >>>)
This link is for the Robots and should not be seen.