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GdP begrüßt SPD-Erklärung zur Ablehnung des Castor-Transportes in der Pandemiezeit

Hannover.

Nach der deutlichen Kritik der GdP an dem geplanten Castor-Transport folgt die SPD-Fraktion ebenfalls mit einer Erklärung, dass der Transport angesichts des derzeitigen Infektionsgeschehens mit dem dann notwendigen Polizeieinsatz unverantwortlich ist.


Nach einem heutigen Austausch des GdP-Landesvorsitzenden Dietmar Schilff mit den Mitglieden des Arbeitskreises der SPD-Landtagsfraktion, in dem Dietmar Schilff deutlich sein Unverständnis über den geplanten Transport von Castoren von Sellafield über Nordenham in das hessische Biblis dargestellt hatte, hat die SPD-Fraktion reagiert. Die GdP begrüßt die Unterstützung und fordert das Land Niedersachsen auf, beim Bund zu intervenieren.

Ebenfalls angesprochen wurde vom GdP-Landesvorsitzenden die Forderung nach einem Aktenvermerk in der Personalakte bei denjenigen Kolleginnen und Kollegen, die sich infiziert haben könnten. Wer einen solchen gefahrenträchtigen Einsatz absolvieren muss, benötige die Sicherheit eines solchen Nachweisstatus, betonte Schilff.

Der Text der Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion Nr. Nr. 18/920 vom 27.10.2020:

Original-Pressemeldung >>> (ext. Link):
"Modder und Becker: Kein Castortransport bei derzeitigem Infektionsgeschehen – Gesundheitsschutz der Polizei hat Vorfahrt

Die SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag hält den geplanten Castortransport von Sellafield über Nordenham in das hessische Biblis mit Blick auf das derzeitige Corona-Infektionsgeschehen für unverantwortlich. Während am morgigen Tag die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder mit der Kanzlerin zusammenkommen, sollen andernorts mehrere tausend Polizistinnen und Polizisten zusammengezogen werden, um die Durchführung des Castortransports Anfang November sicherzustellen. „Diesen Plänen erteilen wir eine Absage und werden uns nachdrücklich in Berlin dafür stark machen, dass der Gesundheitsschutz der Beamtinnen und Beamten aktuell höher zu gewichten ist als der finanzielle Druck, den Castortransport schnellstmöglich zu vollziehen!“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Johanne Modder.

Die Polizei sei schon ausreichend mit anderen Einsatzlagen im Kontext der Corona-Pandemie eingespannt, mahnt der polizeipolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Karsten Becker: „Außerdem ist die Gefahr einer möglichen Infektion in dem angedachten Einsatzszenario viel zu hoch. Die Sicherheit der Beschäftigten bei der Polizei muss die wirtschaftlichen Interessen überwiegen, das ist für mich und meine Fraktion ganz klar.“

Es sei nicht vorstellbar, in der derzeitigen Situation eine Beherbergung der unzähligen Einsatzkräfte unter Berücksichtigung von Hygiene- und Abstandsregeln zu gewährleisten. „Gleichzeitig ist mit einem hohen Aufkommen an Demonstrierenden zu rechnen, wodurch die Kolleginnen und Kollegen im direkten Kontakt mit Personen stehen – dies erhöht das Infektionsrisiko gewaltig“, so Becker. Seiner Einschätzung nach sei es verantwortungslos, die Gesundheit und auch mögliche Dienstausfälle durch Quarantänezeiten zu riskieren. „Wir brauchen jede Kollegin und jeden Kollegen. Vermeidbare Infektionen müssen auch vermieden werden. Daher muss dem Transport zum jetzigen Zeitpunkt eine klare Absage erteilt und dieser auf ein späteres Datum verschoben werden“, betont Becker in Hannover.

„Klar ist jedoch, dass es nicht um eine Streichung des Castortransports, sondern nur um einen Aufschub während der Corona-Pandemie handelt – als SPD-Fraktion sind wir uns unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung im Kontext der Zwischenlagerung bewusst und werden dieser auch nachkommen!“, erklärt die Vorsitzende der SPD-Fraktion Modder."
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