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Familie und Beruf

Innenministerium und Polizei als familienfreundliche Arbeitgeber ausgezeichnet

GdP begrüßt die Auszeichnung und sieht weiteres Potential

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch in der Polizei ein wichtiges Thema. Bild: Unsplash/Rashid Sadykov
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch in der Polizei ein wichtiges Thema. Bild: Unsplash/Rashid Sadykov

Die GdP begrüßt die erneute Zertifizierung des Niedersächsischen Innenministeriums und der Polizei als familienfreundliche Arbeitgeber. Vergeben wird das "audit berufundfamilie" vom Kuratorium der von der Hertie-Stiftung gegründeten Initiative „berufundfamilie“.

Elke Gündner-Ede, stellvertretende Landesvorsitzende, zeigt sich erfreut über eine grundsätzlich positive Entwicklung: „Vieles hat sich für die Beschäftigten der Polizei mit Familienaufgaben bereits verbessert. Die Vereinbarkeitsfragen sind gerade auch für Schichtdienstleistende wesentlich verbessert worden.“
Gleichzeitig erklärt sie, dass es in vielen Bereichen weiterhin Verbesserungspotential gibt. So seien zum Beispiel teilzeitbeschäftigte Beamtinnen und Beamten im Polizeivollzug in Bezug auf die Beurteilung benachteiligt, weil noch immer die Präsenzzeit in der Dienststelle für viele Beurteilende einen wesentlichen Faktor darstellt. Darauf weist die GdP konsequent hin, seitdem die Problematik 2013 in einer von der GdP initiierten und von der Hans-Böckler-Stiftung umgesetzten Studie analytisch offengelegt wurde. Bis zum heutigen Tag hat sich aber nichts Wesentliches an dieser Situation verändert. Diese Problematik ist auch ein Grund dafür, dass weibliche Beschäftigte in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert sind.

Anja Surkau, Vorsitzende des Landesfrauenvorstandes, weist in diesem Zusammenhang auf die besondere Situation im vergangenen Jahr hin: „Während der Pandemie haben viele Beschäftigte die Möglichkeit gehabt, von zu Hause zu arbeiten. Auch wenn der Wechsel ins Homeoffice nicht immer reibungslos verlief, war dies in Anbetracht von geschlossenen Schulen und Betreuungseinrichtungen ein wichtiger Schritt für viele Familien. Die fehlende Präsenz in den Dienststellen und die hohen Mehrfachbelastungen für viele Mütter und Väter darf sich aber in Bezug auf die Beurteilungen im Jahr 2020 keinesfalls negativ ausgewirkt haben. Das wäre ein fatales Signal in Sachen Familienfreundlichkeit.“

Auch für die Verwaltungs- und Tarifbeschäftigten sieht die GdP auf dem Weg zur Gleichstellung noch erheblich „Luft nach oben“. Auch dort sind Führungspositionen nicht gleichwertig auf Männer und Frauen verteilt. Vielen Beschäftigten fehlt es an beruflichen Perspektiven. Die bessere Einkommenssituation bei Bund und Ländern führte zusätzlich zu einer hohen Fluktuation in den letzten Jahren.

Die GdP wird sich darum weiterhin dafür einsetzen, dass die Polizei das Siegel des familienfreundlichen Arbeitgebers nachhaltig verdient und der Auszeichnung auch in Bereichen, in denen bislang noch Defizite bestehen, gerecht wird.
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