Landesjournal Niedersachsen März 2018 - Leitartikel: Ausbildung – der Grundstein für Kompetenz
Auch die GdP ist der Ansicht, dass der Weg der Ausbildung, wie er hier in Niedersachsen beschritten wurde, richtig ist und bleibt. Denn die Bewertung der polizeilichen Arbeit gehört von Anfang an in den gehobenen Dienst! Seit der Polizeireform Anfang der 1990er Jahre wird in Niedersachsen die Ausbildung für den Polizeivollzugsdienst mit einem Studium durchgeführt. Damit wurde den gestiegenen Anforderungen an die Polizei Rechnung getragen, es bedeutet aber auch eine Wertschätzung der Arbeit der Polizeibeamtinnen und -beamten und unterstreicht die Bedeutung des Berufsbildes. Ebenso halten wir die Entscheidung der niedersächsischen Politik für richtig, den Zugang zur Polizei weiterhin und gegebenenfalls verstärkt für junge Menschen mit Realschulabschluss oder abgeschlossener Berufsausbildung über ein Fachabitur zu ermöglichen
Die GdP setzt sich jeher für eine gute Ausbildung für die Polizeibeschäftigten ein und engagiert sich in Reformprozessen stark. Denn eine gute Ausbildung ist der Grundstein für kompetentes Handeln und der Garant für das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Polizei!
Um dieses Ziel weiterhin zu erreichen, insbesondere bei den anstehenden zusätzlichen Einstellungen, muss das Lehr- und Trainingspersonal nicht nur personell aufgestockt werden, sondern es muss auch die Bewertung stimmen. Insofern ist es notwendig, auch in der PA die Möglichkeit für zusätzliche A 10- und A 11-Stellen für Trainer/-innen zu schaffen, da kompetente Ausbildung etwas mit Konstanz zu tun hat. Ebenso müssen die Ausstattung sowie die Lehr- und Lernbedingungen angepasst werden.
Dank der zusätzlichen Einstellungen erlebt die PA einen deutlichen Zuwachs. In diesem Jahr wird die Zahl der Anwärter/-innen rasant ansteigen! Auch aufgrund der GdP-Forderung nach Personalverstärkung und der Entscheidung der Landesregierung, einen Nachtragshaushalt für 2018 aufzustellen, erhöht sich die geplante Zahl zusätzlicher Anwärter/-innen um 500, von 1.125 auf 1.625. Zum 1. April 2018 werden demnach zu den geplanten 175 zusätzlich 225 junge Menschen ihr Studium beginnen und zum 1. Oktober 2018 ist vorgesehen, dass statt 950 nunmehr 1.225 Studierende bei der Polizei beginnen.
Waren es 2012 noch 1.700 Anwärter/-innen, die sich im Studienbetrieb befanden, so sind es 2018 bereits 3.800, und eine Prognose geht für 2019 von 4.200 Studierenden aus.
Daneben wird die Polizei dieses Jahr auch um 250 Verwaltungsbeschäftigte verstärkt.
So notwendig und richtig diese Verstärkungsabsicht ist, macht sie aber auch deutlich, dass auf die PA und alle anderen Polizeibehörden sowie Dienststellen vor Ort zusätzliche Aufgaben hinzukommen.
Nach 25 Jahren „Zweigeteilter Laufbahn“ und 10 Jahren Polizeiakademie gilt es, die Rahmenbedingungen für die Aus- und Fortbildung weiterhin zu verbessern. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang auch, Ursachen für eine hohe Durchfallquote zu ergründen und diese möglichst zu reduzieren.
Die GdP Niedersachsen freut sich über die Verstärkung der Polizei und über zusätzliches Personal für die Exekutive und für die Verwaltung, haben wir dies doch initiiert und mit nach vorne gebracht. Allen Neueinsteigerinnen und Neueinsteigern wünschen wir gutes Gelingen; bei Problemen ist die GdP auf allen gewerkschaftlichen Ebenen sowie in den Personalräten- und der Jugend- und Auszubildendenvertretung die gewohnt kompetente Interessenvertretung.
Ebenso ist es erforderlich, die Bewertung der Polizei im sachbearbeitenden sowie leitenden Dienst, gemessen an den gestiegenen Herausforderungen und stetig wachsender Komplexität sowie der Gefährlichkeit, weiterzuentwickeln und die Attraktivität des Polizeiberufs fortlaufend zu erhöhen, damit sich genug junge Menschen auch zukünftig vorstellen können, diesen Beruf zu wählen und diejenigen, die schon seit Jahrzehnten „die Kohlen aus dem Feuer holen“, sich ebenso gewertschätzt fühlen und Werbung in eigener Sache machen.
Dietmar Schilff, GdP-Landesvorsitzender
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