Landesjournal Niedersachsen Mai 2022 - Leitartikel - Alles hat seine Zeit!

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Ende der 70er-Jahre war der gesamte Sicherheitsapparat noch ausgerichtet auf den Terror der RAF. In den 80er-Jahre wurden unzählige Auseinandersetzungen um die Kernkraft ausgetragen mit erheblichem Gewaltpotenzial eines Teils der Kernkraftgegner. Auch damals gab es schon rechtsterroristische Anschläge. Im Jahr 1986 hielt uns der Super-GAU in Tschernobyl in Atem und 1989 fiel die Mauer.
Anfang der 90er-Jahre hatten wir viel mit der Wiedervereinigung und der Öffnung nach Osten zu tun, es gab wieder rechtsterroristische Anschläge, der Golfkrieg sorgte für massive Demonstrationen und die Polizei musste sich mit unzähligen Antifa-Ausschreitungen befassen. Im August 1995 fanden in Hannover heftige Straßenschlachten mit Plünderungen statt; Grund waren die sogenannten Chaostage, rund 200 Polizeibeamte/-innen wurden verletzt. Im Jahr 2000 fand in Hannover die Expo mit rund 18 Millionen Besucherinnen und Besuchern aus der ganzen Welt und tausenden von Kollegen/-innen aus ganz Deutschland statt – ein Megaevent.
11. September 2001: Diesen Tag vergisst man nicht, wenn man ihn miterlebt hat. Die Terroranschläge in den USA mit den zwei in das World Trade Center gesteuerten Flugzeugen und dem Einsturz der „Twin Towers“ mit fast 3.000 Toten haben bis heute massive Auswirkungen auf die Welt, auf unsere Gesellschaft und auch auf die deutsche Polizei. In der Folgezeit mordete die NSU-Terrorzelle, was auch Folgen für die Polizeiarbeit hatte. Ebenso die Anschläge von islamistischen Terroristen mit etlichen Toten, verletzten und traumatisierten Menschen.
Die 2015 für jeden klar denkenden Menschen nachvollziehbare Flucht vor Krieg, Gewalt, Vergewaltigung, Hunger und Durst von Tausenden Menschen erforderte erneut polizeiliche Maßnahmen. Die AfD erstarkte und versucht seitdem die Gesellschaft zu spalten.
Seit 2020 ereilte die Welt eine noch nie dagewesene Pandemie, die uns immer noch stark einschränkt. Und dann der am 24. Februar 2022 von Putin angezettelte fürchterliche Krieg in Europa, in unserer Nähe, mit vielen Toten und wieder mit der Flucht tausender Menschen, der Angst vor einer noch stärkeren Eskalation und der schrecklichen Erinnerung von den Menschen, die den zweiten Weltkrieg noch miterlebt haben.
Es ist Wahnsinn und nur schwer auszuhalten, was sich die Menschen antun!
Und mittendrin die professionellste, demokratischste deutsche Polizei, die es je gab; hochgeschätzt von 80 Prozent der Bevölkerung, von einigen wenigen gehasst, bis hin zu Morden an Menschen in Uniform.
Seit 1981 engagiere ich mich in der GdP, zuerst in der JUNGEN GRUPPE, seit 1994 in der „Mutter-GdP“ sowie im Polizeihauptpersonalrat. Am 17. Mai 2022 wird ein neuer geschäftsführender GdP-Landesvorstand und ein neuer Vorsitzender oder eine neue Vorsitzende gewählt.
Ich wünsche allen Aktiven in der GdP und in den Personalräten weiterhin alles Gute bei ihrem Engagement. Ohne GdP und ohne Personalräte hätte es nicht die vielfältigen Erfolge oder das Abwenden von falschen Ideen gegeben und ohne uns wird es auch weiterhin keine Verbesserungen geben.
Herzlichen Dank allen, die die GdP, den Vorstand insgesamt und mich als Vorsitzenden unterstützt, angehört, miteinander diskutiert und sachliche Kritik geäußert haben. Und vielen Dank an die Mitglieder, die die gewerkschaftliche Arbeit tragen. Herzlichen Dank auch an unsere Kollegen/-innen der GdP-Landesgeschäftsstelle, die mithelfen, dass die GdP eine Institution ist und auch bleibt.
Weiterhin alles Gute und auch zukünftig viel Erfolg.
Alles hat seine Zeit!
Tschüss,
Euer Dietmar Schilff
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