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Erinnerungsort für die im Dienst getöteten Polizisten

Anatol nennt seine Stahlskulptur Wächter - Foto: Referat Öffentlichkeitsarbeit, IM NRW
Selm.

Mehr als 100 Polizisten wurden seit Kriegsende in Nordrhein-Westfalen im Dienst ermordet, fast vierhundert wurden Oper eines Unfalls. An ihr Schicksal soll ab Herbst auf dem Gelände des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei (LAFP) in Selm eine überlebensgroße Stahlplastik erinnern. Gestaltet hat die Skulptur der ehemalige Polizeibeamte und spätere Beuys-Schüler Karl-Heinz Herzfeld, der sich seit seiner Pensionierung unter dem Namen Anatol auch international als Künstler einen Namen gemacht hat. Am heutigen 10. Jahrestag der bei einer Verkehrskontrolle ermordeten Polizeibeamten Thomas Goretzky (36), Ivonne Hachtkemper (34) und Matthias Larisch-von-Woitowitz (35), hat Anatol gemeinsam mit Innenminister Ingo Wolf (FDP) den Grundstein für das geplante Mahnmal gelegt. An der Gedenkfeier nahmen auch zahlreiche Gewerkschaftsvertreter teil.

Anatol nennt seine Stahlskulptur „Wächter“. Für ihn ist die Skulptur, die durch fünf Findlinge ergänzt wird, in die symbolische Figuren eingemeißelt sind, ein Zeichen für Frieden und Menschlichkeit. Wächter-Figuren kommen in Anatols Werk immer wieder vor. Bereits für die Documenta 1992 in Kassel hatte Anatol „Wächter“ geschaffen. „Wächter werden wichtig werden“, hatte er damals gesagt.

Innenminister Ingo Wolf erinnerte bei der Grundsteinlegung für den geplanten Erinnerungsort für die im Dienst verletzten und getöteten Polizisten in Selm daran, dass Polizeibeamte täglich für die Freiheit und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ihre Gesundheit und ihr Leben einsetzen. „Ohne diesen Einsatz kann kein demokratischer Rechtsstaat funktionieren“, sagte Wolf.

Besonderes Merkmal des geplanten Erinnerungsortes ist auch dessen Finanzierung: Einen erheblichen Teil der erforderlichen Mittel will die gemeinsam vom Innenministerium und den Polizeigewerkschaften getragene Polizei-Stiftung NRW durch Spenden von Kolleginnen und Kollegen beisteuern. Damit die finanziellen Beiträge für den Erinnerungsort nicht zu Lasten der übrigen Arbeit der Stiftung gehen, hat die Stiftung ein Sonderkonto eingerichtet. „Mit den Spenden wollen wir ein Zeichen setzen, dass mit der Ermordung von Polizeibeamten nicht das Leben unserer Kolleginnen und Kollegen ausgelöscht wird, sondern dass diese Mordtaten auch ein Angriff auf uns alle ist. Deshalb ist es wichtig, dass der Erinnerungsort ein Ort von Polizisten für Polizisten ist“, sagte Diethelm Salomon, der als Mitglied des Hauptpersonalrats der Polizei auch Vorsitzender der Polizeistiftung ist.

Auch die GdP unterstützt das Projekt. „Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Kolleginnen und Kollegen durch einen eigenen Beitrag die Finanzierung des Erinnerungsortes für unsere ermordeten Kolleginnen und Kollegen unterstützen, weil Erinnerung einen konkreten Ort des Nachdenkens braucht“ sagte der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Peter Hugo. Der geplante Standort in Selm sei wegen seiner exponierten Lage dazu in besonderer Weise geeignet, weil hierhin nicht nur die nordrhein-westfälischen Polizeibeamtinnen und -beamten immer wieder aus beruflichen Gründen kommen, sondern auch viele Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bundesländern. Hugo gratulierte der Polizeistiftung ausdrücklich dafür, dass es ihr gelungen ist, mit Anatol einen international renommierten Künstler für die Gestaltung des Erinnerungsortes zu gewinnen. „Mit dem Wächter hat Anatol eine Sprache gefunden, die auch ohne Worte verstanden wird.“

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Spenden:
Polizeistiftung NRW,
Stichwort „Wächter“
BBBank eG Düsseldorf, Konto-Nr. 6 666 680, BLZ 660 908 00
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