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Es kann jeden treffen. Jeder Zeit

Grundsteinlegung am 14.06.2010 - Foto: Presseservice Polizei NRW

Für Polizeibeamte, die Opfer einer Gewalttat geworden sind, ist es wichtig, nach der Tat nicht alleine gelassen zu werden. Weder in den unmittelbaren Stunden und Tagen nach der Tat, noch bei den Spätfolgen. Denn Opfer einer Gewalttat zu werden, ist nicht das Resultat eines persönliches Versagens, sondern ein Angriff auf Polizisten kann jeden treffen. Jeder Zeit. Das ist eine der zentralen Botschaften, die vom geplanten Gedenkort für die im Dienst verletzten und getöteten Polizeibeamten in Selm ausgehen soll. Finanziert durch Spenden von Kolleginnen und Kollegen.

„Danke an die Initiatoren der Gedenkfeier. Erst heute kann ich hier stehen, um endlich meinen Frieden mit dem Erlebten zu machen – und mit dem, was daraus entstanden ist“, sagte Nicole Steiner, einzige Überlebende der Mordanschläge vom 14. Juni 2000 in Dortmund und Waltrop zehn Jahre später bei der Grundsteinlegung für den geplanten Gedenkort in Selm. Treffender kann niemand beschreiben, warum Polizisten nie aufhören dürfen, sich an ihre Kolleginnen und Kollegen zu erinnern, die im Dienst ihre Gesundheit oder ihr Leben gelassen haben.
Die Polizei-Stiftung NRW hat sich sehr früh bereit erklärt, die längst überfällige Idee umzusetzen, einen Ort des Erinnerns und Gedenkens zu schaffen (Deutsche Polizei, Juli 2010). Inzwischen erfährt die Polizei-Stiftung zunehmend Unterstützung für diese Idee. 15 000 sind auf diesem Weg inzwischen bereits zusammengekommen, und damit mehr als ein Drittel der für das Denkmal benötigten Summe. Gesammelt bei Sommerfesten und Grillfeiern, bei Sportevents und durch gezielte Aktionen im Kreis der Kolleginnen und Kollegen.

Diethelm Salomon, GdP-Mitglied im Hauptpersonalrat der Polizei und Vorsitzender der Polizei-Stiftung NRW, freut sich über die breite Unterstützung. „Es ist gut zu sehen, welche Ideen vor Ort entstanden sind, um Spenden für unsere Initiative zu organisieren.“ Aber Salomon kennt auch die Kehrseite der Medaille. Denn nicht in allen Wachen, Kommissariaten und Dienststellen stößt die Idee eines Gedenkortes für die im Dienst verletzten oder getöteten Polizeibeamten auf Unterstützung. „Und was macht das Land für uns… - nicht einmal Geld zur Verfügung stellen, um eine würdige Gedenkstelle zu errichten. Und dann das Ding noch ‚Denkmal von Polizisten für Polizisten’ zu nennen - Pfui!“, heißt es zum Beispiel in einer kritischen Mail an die Polizei-Stiftung. Diethelm Salomon nimmt die Zwischenrufe ernst, aber sie sind für ihn kein Argument gegen die Gedenkstätte. „Als Stiftungsvorstand haben wir uns entschieden, die Gedenkstätte aus der Polizei heraus zu finanzieren, weil von ihr ein ganz anderes Signal ausgeht, als wenn sie durch Haushaltsmittel des Landes finanziert würde. Wir wollen keine gut gemeinten Gaben. Deshalb stand für uns von Anfang an die Idee ‚von Polizisten für Polizisten’ im Vordergrund.“

Mal ist es ein zweistelliger Betrag von einem Skatturnier, der seitdem auf das Spendenkonto eingegangen ist, mal sind es gleich mehrere hundert Euro, die Kolleginnen und Kollegen bei einer „After-Work-Party“ gesammelt haben. Wie zuletzt in Bochum, wo gleich 850 Euro zusammen gekommen sind. Unterstützung erhält die Stiftung inzwischen auch von außerhalb der Polizei. Beim Tag der Polizei Anfang Oktober in Aachen zum Beispiel war das Interesse der Bürger am Spendenaufruf groß. Aber noch sind nicht alle Finanzierungshürden genommen. „Die positiven Rückmeldungen und Aktionen überwiegen“, betont Salomon, „aber bis wir die gesamte Summe, die zum Aufkauf und zur Errichtung des geplanten Denkmals erforderlich sind, aufgebracht haben, ist es noch ein weiter Weg.“ Trotzdem ist das Ziel erreichbar: „Wenn jeder Beschäftigte bei der Polizei in NRW mindestens einen Euro für die Gedenkstätte zur Verfügung stellt, wird aus der Idee Realität“, sagt der Stiftungsvorsitzende.

Spendenkonto:
Polizeistiftung NRW
Stichwort: „Wächter“
Konto-Nr: 66 66 680
BBBank Düsseldorf
BLZ 660 908 00
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