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Keine Reichtümer: Was Tarifbeschätigte bei der Polizei verdienen

Keine Reichtümer - Foto: GdP

4500 der 44 000 Beschäftigten bei der Polizei NRW sind Tarifbeschäftigte. Ihr Einkommen liegt deutlich unterhalb des Einkommens der Polizeibeamten. Einige Beispiele:

Mitarbeiterin im Geschäftszimmer eines Verkehrskommissariats, 47 Jahre alt, allein erziehende Mutter eines Kindes, gelernte Notargehilfin, Entgeltgruppe 6, Stufe 6: brutto (inkl. Kindergeld) 2599,04 Euro, netto (Steuerklasse 2) 1878,48 Euro
Der Vater ihres Sohnes zahlt nach jahrelangen Auseinandersetzungen 40,00 Euro Unterhalt. Um über die Runden zu kommen, trägt die Kollegin nebenher Zeitschriften aus. Wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten – ihr Sohn ist zwischenzeitlich 18 Jahre alt –, denkt sie über einen Drittjob nach.

IT-Systemelektroniker im Bereich DV-Systemservice, 27 Jahre, ledig, keine Kinder, dreijährige Ausbildung zum IT-Systemelektroniker, Entgeltgruppe 9, Stufe 4: brutto 3089,58 Euro, netto (Steuerklasse 1) 1706,87 Euro

Kfz-Mechatronikerin, 27 Jahre, ledig, keine Kinder, Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin, anschließend Ausbildung zur Kfz-Technik-Meisterin, seit 2011 bei der Polizei, Entgeltgruppe 8, Stufe 2: brutto: 2437,33 Euro (einschließlich 38 Euro Meisterzulage), netto: 1523,52 Euro
Die Kollegin würde nach zweijähriger Betriebszugehörigkeit in einer freien Werkstatt 1800 Euro verdienen, allerdings macht ihr die Arbeit bei der Polizei viel Spaß und möglicherweise kann sie in einigen Jahren die Werkstattleitung übernehmen. Um ihr Einkommen anzuheben, jobt sie in ihrer Freizeit als Sporttrainerin.

Laborspülkraft im LKA, 52 Jahre, verheiratet, keine Kinder, ohne Ausbildung, Entgeltgruppe 2Ü, Stufe 6: brutto 2178,58 Euro (einschl. 92,12 Euro Schmutz-, Gefahren- und Erschwerniszuschlag), netto 1404,41 Euro.
Die Kollegin war bis 2004 als Küchenkraft in Linnich beschäftigt und hat sich wegen der dortigen Küchenschließung auf die Stelle als Laborspülkraft im LKA beworben. Der Wechsel ins LKA hatte eine Herabgruppierung zur Folge. Zudem fährt sie seitdem mehr als 100 km, um zu ihrer neuen Arbeitsstätte zu kommen. Die Fahrtkosten liegen bei über 200 Euro monatlich.

(Quelle: Deutsche Polizei, 11-2012)
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