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Pilotprojekt zum Einsatz von Laptops im Streifenwagen könnte schon bald starten

Foto: GdP
Foto: GdP

5 268 670 Einsätze hat die Polizei im vergangenen Jahr in NRW absolviert, 30 Prozent mehr als noch drei Jahre zuvor. Auch die Zahl der von den Bürgerinnen und Bürgern veranlassten Außeneinsätze ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen, auf 2 573 105 Einätze. Alleine diese beiden Zahlen zeigen, dass die Polizei ihre immer größer werdende Arbeitsbelastung nicht nur durch zusätzliche Einstellungen von Polizisten bewältigen kann, sondern dass sie ihre Arbeit auch effektiver organisieren muss. Auf ihrem diesjährigen Forum für den Wach- und Wechseldienst am 2. März in Düsseldorf hat die GdP deshalb die Einführung von Laptops in den Streifenwagen gefordert und ist dabei nicht nur auf breite Unterstützung durch die Kolleginnen und Kollegen des Wach- und Wechseldienstes gestoßen, sondern auch auf großes Interesse bei den Experten des Innenministeriums, die als Referenten am GdP-Forum teilgenommen haben.

Dass die Polizisten in NRW die Daten, die sie zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall oder bei einem Diebstahlsdelikt aufnehmen, erst mühsam per Hand in einer Kladde festhalten, um sie später nach ihrer Rückkehr in die Wache erneut in einen Computer einzugeben, ist aus Sicht der GdP im heutigen Informationszeitalter reine Zeitverschwendung. Gleich zu Beginn des Forums stellte GdP-Vorstandsmitglied Heiko Müller deshalb klar, dass sich die Polizei angesichts der bestehenden Arbeitsüberlastung die bisherige Doppelerfassung der Daten nicht länger leisten kann. „Sie ist völlig unnötig, wenn die Polizei endlich die Möglichkeiten der Datenerfassung und -verarbeitung nutzen würde, die es längst gibt“, ergänzte Müller.

Vorbild für die GdP ist die Polizei in den Niederlanden. Dort sind in den letzten Jahren die Streifenwagen nach und nach mit Tablets ausgestattet worden. Zudem verfügen alle Polizisten in den Niederlanden über ein Diensthandy, von dem sie von unterwegs aus jederzeit auf alle relevanten polizeiinternen Daten zugreifen können. Auch der aktuelle Standort der Beamten und der Einsatzfahrzeuge ist jederzeit über deren GPS-Daten abrufbar. „Wir machen unsere Arbeit jetzt mobil und viel seltener im Büro“, fasst Roel Jacobs, Projektleiter Mobile Werkplaats der niederländischen Polizei, die Situation in NRW’s Nachbarland zusammen.


Die holländischen Kollegen können über ihren mobilen Geräte bei einer Personenüberprüfung Ausweise direkt vor Ort einlesen und mit der Datenbank der Polizei abgleichen. Auch Halterabfragen bei Fahrzeugen können elektronisch erfolgen und die Daten von Tatorten sofort ins System eingespeist werden. Der Vorteil: Bei der niederländischen Polizei ist durch den Wegfall der unnötigen Doppelarbeit der Arbeitsdruck der Kolleginnen und Kollegen deutlich gesunken. Auch die Zahl der Überstunden ist zurückgegangen. Zudem gibt es deutlich schnellere Einsatzreaktionszeiten.


Heiko Müller rechnet damit, dass sich auch in NRW ähnliche positive Effekte erzielen lassen. Auf dem Forum drängte er aber darauf, dass die Zeitgewinne dazu genutzt werden, die Erreichbarkeit der Polizei für die Bürger zu erhöhen. „Die Computer sind kein Instrument, um die ohnehin hohe Arbeitsbelastung unserer Kolleginnen und Kollegen noch weiter zu erhöhen, sondern der Zeitgewinn muss der Erreichbarkeit der Polizei für die Bürger zugutekommen“, sagte er.


Auch das Innenministerium steht der Forderung nach Einführung von Laptops auf dem Streifenwagen positiv gegenüber. Ein Pilotprojekt soll in Kürze starten. In welchem Umfang und in welchen Behörden es laufen soll, sei zur Zeit im LZPD in der Feinabstimmung, berichtete der für die Polizeitechnik verantwortliche Polizeidirektor Martin Münchhausen auf dem GdP-Forum.


Weitere Themenschwerpunkte des Forums waren die Forderungen der GdP nach Ausstattung der Streifenwagen mit einer zusätzlichen dritten Schutzweste für die Kommissaranwärterinnen und –anwärter während der Praktika und die Anschaffung eines neuen Schutzhelms, der bei einer Terrorlage eingesetzt werden kann. Ein ballistischer Schutzhelm, der auch einem Beschuss mit großkalibrigen Langwaffen Stand hält, ohne dabei zu schwer zu sein, muss von der Industrie erst noch entwickelt werden. Das LZPD hat trotzdem bereits mit einer Marktschau nach einem geeigneten Helm begonnen. Auch beim Fahrzeugpark der Polizei wird es Veränderungen geben. Der BMW 318 dT sei ein tolles Auto, aber kein Streifenwagen, hieß es dazu auf dem Forum. Deshalb sollen als Alternative für die nächste Generation des Funkstreifenwagens ab dem Sommer in mehreren Behörden der Ford S-Max, Opel Zafira, BMW Gran Tourer und VW-Touran getestet werden. Als mögliche Alternative für den VW-Bus hat das LZPD zudem 65 Mercedes Vito bestellt.


Friedhelm Hinzen, Referatsleiter für die Einsatzbewältigung im täglichen Dienst, erinnerte auf dem Forum zudem daran, neben aller neuen Technik den Faktor Mensch nicht zu vergessen. Vor allem beim Einsatz neuer FuE-Mittel müsse der Simplexity mehr Beachtung geschenkt werden: der einfachen Schnittstelle Mensch – Maschine.

Impressionen

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