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Sinkende Aufklärungsquoten = Unfähige Ermittler?

Sinkende Aufklärungsquoten = Unfähige Ermittler? - Foto: GdP

Wer diese Überschrift liest, vermutet sicherlich nicht, dass sich Interessenvertreter in solch abwertender Form über diejenigen äußern, die sie vertreten sollen. So äußerte sich aber sinngemäß am Sonntag, 13. März 2016 eine Berufsorganisation in der Fernsehsendung WESTPOL im WDR. Vertreter dieser Organisation suggerieren der Öffentlichkeit, dass die Ursachen schlechter Aufklärungsquoten dem schlechten Ausbildungsstand im Ermittlungsdienst geschuldet sind. Eine ungeheuerliche Aussage!

Anstatt die tatsächlichen Gründe, wie Personalmangel, hoher Krankenstand, Überalterung, schlechte Ausrüstung, zu hohe rechtlichen Hürden und hoher Vorgangsdruck zu benennen, wird zur Erreichung eines Verbandsziels und Profilierung von Funktionären die gute Arbeit der gesamten Kripo diffamiert. Als ob in Köln, Düsseldorf, Duisburg, Essen oder Bochum nur „Schlechtleister“ tätig wären. Im Gegenteil haben die Kolleginnen und Kollegen in den letzten Jahren viele Anstrengungen unternommen, der steigenden Kriminalitätsflut Herr zu werden. Sie werden aber letztlich Opfer überörtlicher, ja sogar europäischer Entwicklungen. Um die polizeilichen Ermittlungsergebnisse zu verbessern, fordert die GdP neben einer verstärkten polizeilichen Präsenz parallel die deutliche Verstärkung der Sachbearbeitung, damit die Kollegen/innen die Vorgänge vernünftig ausermitteln können. Nur so werden das Entdeckungsrisiko für die Täter und die Aufklärungsquote erhöht. Daneben muss auch die Justiz endlich ihren Apparat auf reisende Intensivtäter ausrichten.

Der Bachelorstudiengang ist auf die systematische Vermittlung von Basiskompetenzen ausgerichtet. Die Abfolge von Theorie-, Trainings- und Praxisphasen gewährleistet, dass die Studierenden das zuvor in den Theorie- und Trainingsphasen erworbene Fachwissen umsetzen können. Vorgangsbearbeitung, Vernehmungen, Spurensuche, und -sicherung und Erstellung des objektiven und subjektiven Tatbefundes sind elementare Bestandteile des Studiums. Sollte der gezeigte Ermittler seinen tatsächlichen Ausbildungsstand widergegeben haben, ist eher an seiner persönlichen Eignung für den Polizeiberuf zu zweifeln, als am Ausbildungssystem. Wenn es den einen oder anderen schlecht ausgebildeten Ermittler geben sollte, kann dies im Übrigen durchaus auch daran liegen, dass vielfach vorhandene Ausbildungsmöglichkeiten nicht genutzt werden.


Es ist ja legitim, für die ohnehin nur wenigen Verbandsziele zu kämpfen. Wir fordern diese Berufsorganisation aber auf, die Diffamierung unserer Kolleginnen und Kollegen zu unterlassen. Durch eine solche Haltung wird nur das bestehende Vertrauen des Bürgers in seine Kripo, seine Polizei, erschüttert.
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