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Ausbildungssymposium 2016

Tutorentätigkeit muss besser anerkannt werden

Tutorentätigkeit muss besser anerkannt werden - Foto: GdP

Wie wichtig das Thema Ausbildung bei der Polizei ist, konnte man vergangenen Freitag beim Ausbildungssymposium der GdP feststellen. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung der GdP in IG Metall Bildungszentrum Sprockhövel gefolgt, um über die Bachelor-Reform 2016 zu diskutieren: Wie ist der aktuelle Stand der Dinge? Wo gibt es noch Optimierungsbedarf? Wie muss der aktuelle Studienverlaufsplans mit Blick auf die steigenden Studierendenzahlen verändert werden? – das waren die zentralen Fragen des eintägigen Fachforums, an der nicht nur Vertreter der drei Ausbildungsträger, sondern auch etliche Behördenleiter und zahlreiche Studierende teilgenommen haben.

Volker Huß, Mitglied des GdP-Landesbezirksvorstands für den Bereich Aus- und Fortbildung, stellte gleich zu Beginn der Veranstaltung die wichtigen Forderungen und Positionen der GdP vor: Keine Spaltung in S und K während des Studiums, die Besetzung von mehr festen Stellen im Fachbereich Polizei mit Polizeivollzugsbeamten, eine bessere Unterbringung der Studierenden während der Trainingsphasen (Stichwort Campus Modell) und eine stärkere Anerkennung der Tutorentätigkeit in den Behörden. Auch die Idee einer eigenen Hochschule für die Polizei, wie es sie in Baden-Württemberg bereits erfolgreich gibt, wird von der GdP unterstützt.

Jürgen Zeitner brachte als Vertreter der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (FHöV) die Teilnehmer über den reformierten Studienverlaufsplan auf den neuesten Stand. Zwei Neuerungen stachen dabei besonders hervor: der zusätzliche Studienstandort in Mülheim a.d.R. und die Unterteilung der neuen Einstellungsjahrgänge in parallele Theorie- und Trainingsphasen. In der Diskussion wies Zeitner darauf hin, wie wichtig gute Lehrende für die Fachhochschule sind, dass es trotzdem für sie aber noch immer kein eigenes Personalentwicklungskonzept gibt.
Für das LAFP berichtete Dr. Kerstin Lüdke über das Training im reformierten Studiengang. Im neuen Studienverlaufsplan werden die Trainingszeiten auf 25 Wochen im Jahr reduziert. Einige Trainingssequenzen werden zudem in das Behördenpraktikum verlagert. Auf die Frage nach den Unterkünften für die Studierenden wies Lüdke darauf hin, dass das die Streichung der Unterkünfte nicht auf eine Initiative des LAFP zurückzuführen ist, sondern dass das anderswo entscheiden wurde. Sie könne sich aber vorstellen, dass die Politik in dieser Frage auf private Anbieter zugeht und so neue Möglichkeiten für Studierende gegen ein bezahlbares Entgelt entstehen.


Heike Wächterowitz vom dem Polizeipräsidium Köln machte allen Teilnehmenden noch einmal deutlich, dass das „Konzept Ausbildung“ überall verankert sein muss. Eine angemessene Zahl an Büroräumen, Spinden, Waffenkammern und PCs stehen dabei nur beispielhaft für das, was alles mitgedacht und worauf reagiert werden muss, um die neuen Kommissaranwärterinnen und -anwärter in der Praxis adäquat auszubilden. Des Weiteren betonte Wächterowitz noch einmal die Bedeutung der Tutoren in den Behörden. Sie bekleiden eine wichtige Aufgabe und dienen den Studierenden als Vorbild. Gerade im K-Bereich werden mehr Tutoren benötigt. Fehlende Anerkennung und Wertschätzung demotiviert allerdings die als Tutoren tätigen Kolleginnen und Kollegen.


Die Sicht der Studierenden spiegelte im Ausbildungssymposium die Vorsitzende der Jungen Gruppe Köln, Maike Neumann, wider. Die jungen Kolleginnen und Kollegen sind mit ihrem Studium im Großen und Ganzen zufrieden, sagte sie, allerdings würden sie sich bei manchen Fächern einen größeren Bezug zur Polizeiarbeit wünschen. Zudem vermissen die meisten Kommissaranwärterinnen und -anwärter die fehlenden Unterkünfte im LAFP. Das „Wir-Gefühl“ und das daraus resultierende Teamwork würden bei den Studierenden zu kurz kommen, da es kaum noch echte Gemeinschaftserlebnisse gibt.
Einen Blick über den Tellerrand ermöglichte den Teilnehmern der niederländische Polizeiausbilder Bert Brassé. Er stellte das dortige Ausbildungskonzept vor, das sich insbesondere durch einen sehr eigenständigen und eigenverantwortlichen Aufbau der Polizeiausbildung vom Bachelor-Studium in NRW unterscheidet. Während der Theoriephasen werden in den Niederlanden keine konkreten Fächer sondern fünf festgelegte Inhalte vermittelt. Ab dem dritten Ausbildungsjahr arbeiten die Studierenden bereits eigenständig in den Behörden.
Nach einer sehr angeregten Diskussion mit dem Plenum waren sich alle Beteiligten einig, dass die Nachwuchspolizisten in NRW eine gute Ausbildung genießen, dass aber die Ausbildungsressourcen noch an die gestiegenen Einstellungszahlen angepasst werden müssen. 2000 Kommissaranwärterinnen und -anwärter können nicht mit dem gleichen Personal optimal ausgebildet werden wie zuvor 1400 Anwärterinnen und Anwärter.
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