Fußballforum 2009
CDU will GdP-Forderung nach Fußball-Staatsanwälten aufgreifen
Bereits zu Beginn des Fußball-Forums hatte Richter klargestellt, dass das Phänomen zunehmender Gewalt im Umfeld der Fußballspiele nicht dem Fußball anzulasten ist, sondern einer kleinen, sich immer mehr radikalisierenden Hooligan-Szene. „Fußball“, erklärte Richter, „trägt viel zum Zusammenhalt unserer immer mehr auseinanderfallenden Gesellschaft bei. Und zu einem positiven Deutschlandbild in der Welt.“ Trotzdem dürfe man die „häßliche Seite des Fußballs“, die sprunghaft gestiegene Gewalt im Umfeld der Spiele, nicht verdrängen.
Zu Wort kamen auf dem GdP-Forum neben Einsatzleitern bei Fußball-Spielen und Vertretern des Innenministeriums auch die Fans. Michael Gabriel, Sprecher der Koordinationsstelle Fanprojekte der Deutschen Sportjugend, hat bei den Fangruppen in den vergangenen Jahren eine dramatische Veränderung beobachtet. In vielen Fangruppen habe sich ein „Feinbild Polizei“ etabliert. Polizisten würden als Gegner angesehen. Gabriel plädierte auf dem GdP-Forum für die Bereitschaft aller Beteiligten, Sicherheit bei Fußballspielen mehr in der Kooperation mit allen relevanten Akteuren zu organisieren. Ein „low-key-policing“, eine zurückhaltende, kommunikative polizeiliche Strategie, führe zu einer deutlichen Entspannung der Atmosphäre.
Auch der Sicherheitsbeauftragte des DFB, Helmut Spahn, hat eine deutliche Zunahme des Feindbilds Polizei ausgemacht. Nach Daten des DFB, die Span auf dem GdP-Forum präsentierte, ist die Zahl der sicherheitsrelevanten Vorkommnisse innerhalb der Stadien zwar weiter rückläufig. Aufgrund der dort greifenden hohen Sicherheitsstandards habe sich das gewalttätige Geschehen aber „in den öffentlichen Bereich außerhalb der Stadien verlagert“. Einen Trend der Verlagerung in die unteren Ligen sieht der DFB hingegen nicht. Allerdings seien Traditionsmannschaften, auch in den unteren Ligen, aufgrund der großen Zahl mitreisender Fans und der Überschneidung der Reisewege mit anderen Fangruppen „besonders problembehaftet“.
Die GdP nutzte das Forum, um für ihre Ideen zur Eindämmung der Gewalt bei den Fußballspielen zu werben. Neben einer personellen Verstärkung der Polizei von 18 auf 21 Hundertschaften und einem Verzicht des DFB auf besonders sicherheitsrelevante Spiele am Freitagabend gehört dazu auch die Forderung nach eigenen Fußball-Staatsanwälten, die nicht nur szenekundig sind, sondern auch gewalttätige Auseinandersetzungen unmittelbar vor Ort verfolgen können. „Durch den Einsatz erfahrener Fußballstaatsanwälte ließen sich schwere Straftaten im Umfeld der Spiele wesentlich besser und schneller ahnden. Das hätte eine erhebliche abschreckende Wirkung auf gewaltbereite Fans und würde zur Deeskalation der Situation beitragen“, begründete Adi Plickert, Mitglied des Geschäftsführenden GdP-Landesbezirksvorstands die Forderung. Eine Idee, die in der CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag auf Unterstützung gestoßen ist. Deren Parlamentarischer Geschäftsführer, Peter Biesenbach, kündigte während des Fußball-Forums an, bereits in der kommenden Woche mit der Justizministerin und dem Innenminister des Landes über eine mögliche Umsetzung der GdP-Forderung zu reden.
Hier die Referate als pdf.Datei zum download:
Zu Wort kamen auf dem GdP-Forum neben Einsatzleitern bei Fußball-Spielen und Vertretern des Innenministeriums auch die Fans. Michael Gabriel, Sprecher der Koordinationsstelle Fanprojekte der Deutschen Sportjugend, hat bei den Fangruppen in den vergangenen Jahren eine dramatische Veränderung beobachtet. In vielen Fangruppen habe sich ein „Feinbild Polizei“ etabliert. Polizisten würden als Gegner angesehen. Gabriel plädierte auf dem GdP-Forum für die Bereitschaft aller Beteiligten, Sicherheit bei Fußballspielen mehr in der Kooperation mit allen relevanten Akteuren zu organisieren. Ein „low-key-policing“, eine zurückhaltende, kommunikative polizeiliche Strategie, führe zu einer deutlichen Entspannung der Atmosphäre.
Auch der Sicherheitsbeauftragte des DFB, Helmut Spahn, hat eine deutliche Zunahme des Feindbilds Polizei ausgemacht. Nach Daten des DFB, die Span auf dem GdP-Forum präsentierte, ist die Zahl der sicherheitsrelevanten Vorkommnisse innerhalb der Stadien zwar weiter rückläufig. Aufgrund der dort greifenden hohen Sicherheitsstandards habe sich das gewalttätige Geschehen aber „in den öffentlichen Bereich außerhalb der Stadien verlagert“. Einen Trend der Verlagerung in die unteren Ligen sieht der DFB hingegen nicht. Allerdings seien Traditionsmannschaften, auch in den unteren Ligen, aufgrund der großen Zahl mitreisender Fans und der Überschneidung der Reisewege mit anderen Fangruppen „besonders problembehaftet“.
Die GdP nutzte das Forum, um für ihre Ideen zur Eindämmung der Gewalt bei den Fußballspielen zu werben. Neben einer personellen Verstärkung der Polizei von 18 auf 21 Hundertschaften und einem Verzicht des DFB auf besonders sicherheitsrelevante Spiele am Freitagabend gehört dazu auch die Forderung nach eigenen Fußball-Staatsanwälten, die nicht nur szenekundig sind, sondern auch gewalttätige Auseinandersetzungen unmittelbar vor Ort verfolgen können. „Durch den Einsatz erfahrener Fußballstaatsanwälte ließen sich schwere Straftaten im Umfeld der Spiele wesentlich besser und schneller ahnden. Das hätte eine erhebliche abschreckende Wirkung auf gewaltbereite Fans und würde zur Deeskalation der Situation beitragen“, begründete Adi Plickert, Mitglied des Geschäftsführenden GdP-Landesbezirksvorstands die Forderung. Eine Idee, die in der CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag auf Unterstützung gestoßen ist. Deren Parlamentarischer Geschäftsführer, Peter Biesenbach, kündigte während des Fußball-Forums an, bereits in der kommenden Woche mit der Justizministerin und dem Innenminister des Landes über eine mögliche Umsetzung der GdP-Forderung zu reden.
Hier die Referate als pdf.Datei zum download:
Frank Richter Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei | Eröffnungsstatement |
Helmut Spahn Sicherheitsbeauftragter des DFB | Lagebericht „Sicherheit“ Saison 2008 / 2009 |
Prof. Dr. Gunter A. Pilz Sportwissenschaftler an der Universität Hannover | Kommunikation statt Konfrontation |
Andreas Piastowski Leiter der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) der Polizei | Sport und Sicherheit - Die Erfahrungen der ZIS |
Bernd Heinen Einsatzreferent des Innenministeriums NRW | Einsatzbelastung der Bereitschaftspolizei |
Heinrich Lennartz Hundertschaftsführer Polizeipräsidium Mönchengladbach | Gewalt, ein Schatten bei Fußballveranstaltungen? |
Michael Gabriel Sprecher der Koordinationsstelle Fanprojekte | Verhältnis Fans/Polizei - aktuelle Situation 2009 |
Ulrich Grzella Einsatzleiter Polizeipräsidium Bochum | Lagebild Sport und Gewalt Standort Bochum |
Adi Plickert Mitglied des Geschäftsführenden Landesbezirksvorstandes der GdP | Fußball und Gewalt: Notwendige Veränderungen und gewerkschaftliche Forderungen |
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