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Kriminalforum 2010

Modellprojekt zur Verbesserung der Aufklärungsquote gefordert

Prof. Dr. Christian Pfeiffer und Frank Richter

In NRW gibt es ein dichtes Netz von Beratungsangeboten zum Schutz vor Wohnungseinbrüchen. Aber meist sind die Beratungsstellen finanziell und personell kaum unterfüttert. Und auch beim Opferschutz hapert es. Auf dem Kriminalforum der GdP am 25. Februar in Düsseldorf haben deshalb gut 70 Präventionsexperten aus ganz NRW die Einrichtung eines Modellversuchs gefordert, in dem ohne die sonst geltenden finanziellen Restriktionen die Möglichkeiten einer gezielten Bekämpfung des Delikts Wohnungseinbruch erprobt wird. Ziel des Projekts soll auch eine nachhaltige Steigerung der Aufklärungsquote sein. Sie liegt bei Wohnungseinbrüchen landesweit gerade einmal bei 16 Prozent.

Zuvor hatten auf dem Forum Polizeipraktiker verschiedener Behörden ihre Konzepte zur Bekämpfung von Einbruchsdelikten präsentiert. Der renommierte niedersächsische Kriminalitätsforscher Prof. Dr. Christian Pfeiffer hatte zudem anhand empirischer Daten erläutert, warum der in den vergangenen Jahren zu beobachtende Trend zu rückläufigen Einbruchszahlen vor allem der erfolgreichen Präventionsarbeit der Polizei zu verdanken ist. Scheiterten früher knapp 20 Prozent aller Einbruchsversuche, so gilt das heute für 40 Prozent. Die weitere Verbreitung einbruchhemmender Technik würde aber ein entsprechendes Beratungsangebot voraussetzen. „Das kann nur die Polizei“, erklärte Pfeiffer.

Wohnungseinbrüche werden überwiegend von jüngeren Straftätern begangen. Pfeiffer geht deshalb zwar davon aus, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche in den kommenden Jahren aufgrund des demografischen Wandels weiter sinken wird, das sei aber kein Grund, bei der Aufklärungsarbeit der Polizei zu sparen. Nach Beobachtung der übrigen Forumsteilnehmer ist aber genau das bereits jetzt der Fall. In den meisten Polizeibehörden in NRW gebe es einen deutlichen Trend, die Bekämpfung und Verfolgung von Einbruchsdelikten zugunsten anderer Straftaten zurückzustellen. Einer der Gründe dafür sind die bei der Polizei verbreiteten Rankinglisten: Weil die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen beim Ranking nicht viel bringt, werden die begrenzten Ressourcen in vielen Polizeibehörden lieber auf andere Bereiche konzentriert.

Der nordrhein-westfälische GdP-Vorsitzende Frank Richter hat diese Praxis auf dem Kriminalforum kritisiert. „Wohnungseinbrüche sind aus Sicht der Opfer eine schwere Straftat, weil sie ein massiver Eingriff in die Intimsphäre sind. Die niedrige Aufklärungsquote ist deshalb ein ernst zu nehmendes Warnsignal, dass wir hier mehr tun müssen“, sagte Richter.










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