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WSD: Evaluation geht an den Start

Macht mit! Auf eure Bewertung kommt es an!

Mainz.

Bereits in der Dienstvereinbarung zu den neuen Wechselschichtdienstmodellen ab dem 1. Januar 2019 wurde festgelegt, dass es eine Evaluation geben soll. Warum? Um den überaus schwierigen Prozess jetzt nicht einfach laufen zu lassen, sondern um beurteilen zu können, wie ihr, die WSD-Leistenden, die Modelle nun einschätzt, wie es euch damit geht und welche Änderungsbedarfe sich daraus ergeben. Aber auch um festzustellen, ob es Effekte auf die Gesundheit gibt und welche das sind: auf die Vereinbarkeit, auf das Schlafverhalten, auf die psychische Gesundheit u.v.m. Kurz: wenn man schon so massiv in die Arbeitszeit von Menschen eingreift, dann müssen die Auswirkungen auch genau unter die Lupe genommen werden. Arbeitszeiten im WSD und Zusatzdienste greifen massiv in die soziale Teilhabe am Leben ein. Jetzt geht es darum, dies genauer zu betrachten.

9 Stunden Nachtdienste

Umstritten blieb auf einigen Dienststellen, wie mit 9-Stunden Nachtdienstes umzugehen ist. Da wurde im Einzelfall hart gerungen zwischen den Mitarbeiter:innen und den Chefs, den Personalräte dazwischen und auf anderen Dienststellen gab es gar keine Diskussionen und es wurde einfach 8-8-8- festgelegt und fertig. Die Kulturen der Dienststellen zu ihren WSD-Modellen kann man mit „heterogen“ am besten beschreiben. Ob die 9 Stunden Nachtdienste nun eine Entlastung schaffen, das soll mit dem Fragebogen ebenso bewertet werden, wie viele andere Aspekte.

Was wird gefragt?

Der Fragenkatalog enthält über 100 Fragen. Es werden statistische Daten abgefragt, wie Alter, Geschlecht und auch die individuelle Betreuungssituationen. All diese Faktoren wirken sich ganz individuell auch aus. Dann geht es weiter mit dem Schlafverhalten, jede und jeder weiß, dass das ein sehr schwieriges Thema im WSD ist.
Und es kommen Fragen zu den 9 Stunden Nachtdiensten. Hierfür haben wir uns eingesetzt und starkgemacht. Der Fragebogen wurde zuletzt nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ein letztes Mal angepasst, hier wurde in einigen Bereichen mit stark abgeänderten Modellen gearbeitet, dass muss berücksichtigt werden. Die Frage, ob nun der richtige Zeitpunkt vorliegt für die Befragung in der Corona-Krise ist nicht leicht zu beantworten. Eigentlich sollte die erste Befragung im Frühjahr 2020 gelaufen sein, Corona hat dazu geführt, dass in vielen Dienststellen nicht mehr gemäß Plan gearbeitet werden konnte. Vor allem galt und gilt das für die 10 Flex-Dienststellen im Land. Noch länger zu warten, hieße aber auch die möglichen Optimierungen hinauszuschieben und das wollten wir nicht. Das heißt aber auch, dass es bei der Befragung nun um einen Zeitraum ab dem 01.01.2019 geht.

Wer fragt?

Die Firma AHAB-Akademie aus Berlin hat sich auf die Ausschreibung der Polizei Rheinland-Pfalz beworben und das Verfahren gewonnen. Hierbei handelt es sich um eine Beratungsfirma, die sich mit Herrn Dr. Kauffeldt an der Spitze auf das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz spezialisiert hat. Herr Dr. Kauffeldt hat an den Universitäten Bielefeld und Berlin studiert, bei letzterer den Master of Puplic Health gemacht. Die AHAB-Akademie ist ein Institut für Mitarbeiter-und Firmengesundheit GmbH und bietet eine Vielzahl von Fortbildungen im Gesundheitsbereich an, sie wissen also wovon sie reden, wenn es um Verbesserungsangebote geht. Und deshalb erhoffen wir uns hier auch einen fachlichen Blick auf unsere Polizei.

Und dann?

Die GdP fordert einen offenen Umgang mit den Ergebnissen und wird sich dafür einsetzen, dass den Empfehlungen der Fa. AHAB zu Verbesserung auch gefolgt wird und die Fragebögen wirklich genutzt werden. Die Evaluation ist kein Selbstzweck. Wir fordern, dass Ressourcen in die Hand genommen werden, die Verhältnisse für die WSD-Kolleg:innen zu verbessern. Für Mai 2022 ist die zweite Befragungsrunde geplant.


„Was lange währt, wird endlich gut. Man kann trefflich sehr lange über die „richtigen“ Fragen diskutieren“, so Sabrina Kunz. „Aber jetzt ist die Evaluation endlich da und ich bitte euch, macht davon Gebrauch, zeigt dass ihr intensives Interesse an dem Fragebogen und damit eurer Arbeitszeit habt. Wir versuchen das Beste aus den Ergebnissen für euch herauszuholen. Jetzt seid ihr dran, macht bitte mit! Dies gilt insbesondere auch den tausenden von jungen Kolleg:innen, welche seit Beginn der GAP-Modelle in den WSD kamen. Auch, wenn ihr möglicherweise keine Vergleiche etc. hab, auf euch alle kommt es jetzt an.“






Der Landesvorstand