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Hummel: "Zum Schutze der Kleinsten und Schwächsten brauchen wir eine durchsetzungsstarke Polizei!"

GdP: Sexuelle Gewalt gegen Kinder - Ermittlungsmöglichkeiten verbessern!

Mainz.

Etwa 40 Kinder werden täglich in Deutschland missbraucht. Die WHO geht insgesamt von einer Million betroffener Mädchen und Jungen in Deutschland aus. Die Dunkelziffer liegt weit höher, so die Rheinpfalz vom 20.08.2020. Die BAO Berg ermittelt mit mehreren hundert Beamt*innen zu einem der bisher größten Missbrauchskomplexe in Deutschland. Den Ermittlungen zu Folge hat der Hauptverdächtige seine Tochter vom dritten Lebensmonat an sexuell gequält und zuletzt regelmäßig vergewaltigt. Fotos und Videos hiervon stellte er in Chats anderen Pädokriminellen zur Verfügung und nahm an Live-Chats teil. Rund 50 Opfer im Alter zwischen drei Monaten und 15 Jahren konnten mittlerweile identifiziert und damit vor weiteren Taten geschützt werden.

Bereits im Zusammenhang mit der Verschärfung des Sexualstrafrechts 2014 forderte die GdP Rheinland-Pfalz eine technische und personelle Aufstockung von Ermittlern und Auswertekräften im Kampf gegen Sexualstraftaten und Kinderpornografie (Rechtsverschärfung läuft ohne Vollzug ins Leere - Gewerkschaft der Polizei).


Mit Schreiben vom 03.07.20 hat der "Fachausschuss K" Minister Lewentz um weitergehende Maßnahmen gebeten.


Sven Hummel, Stellvertretender Landesvorsitzender: "Angefangen bei einer "Zwei-Bildschirm"-Ausstattung, zusätzlichen Auswerterechnern über Entschlüsselungstechnik, bis hin zu einem Spezialdatennetz mit guter Anbindung und einer proaktiven Ermittlungsführung, muss unbedingt die psychische Belastung der Kolleginnen und Kollegen in den Fokus genommen werden. Für all das, brauchen wir eine umfassende Strategie!"

Die Fallzahlenentwicklung im Bereich des sexuellen Missbrauchs und dem Besitz, bzw. der Verbreitung von Kinderpornografie steigt. Laut PKS in Rheinland-Pfalz um ca. 70 % (Vergleich der Jahre 2018 und 2019) und der Trend geht weiter nach oben.

Neben der Belastung durch diesen Anstieg, nimmt der Druck möglichst schnell Daten auszuwerten, durchsuchen und möglicherweise noch andauernden Missbrauch verhindern zu können, weiter zu.

Sehr geehrter Herr Minister Lewentz,

die bisher getroffenen Maßnahmen sind ein Schritt in die richtige Richtung, es wird aber nicht reichen! Wir brauchen mehr Personal in den Kommissariaten und Dezernaten, mehr technische Expertise und eine weiterhin verbesserte Ausstattung. Den psychischen Belastungen muss institutionalisiert und professionell begegnet werden.


Sven Hummel
Stellvertr. Landesvorsitzender